Diese Woche genossen Ilona, ich und unsere Kollegen auf dem Hof "unter der Fluh" (gemeint ist die Sissacher Fluh, einem beliebten Ausflugsziel der Region) eine kleine Weiterbildung in Sachen Biodiversität. Hecke, Saum und Blumenweide: alle sind sie wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
Während Hecken früher als Abgrenzung zum Nachbauer oder für Brennholz angelegt wurden, bieten sie heute primär Vögeln sichere Nistplätze und Futter in Form von Beeren oder Insekten. Je mehr Vielfalt so eine Hecke bietet, desto grösser ist auch ihr Reichtum an Bewohnern. Zum Beispiel verschwindet der Neuntöter - ein gewitzter Vogel mit schwarzer Brille, der die Angewohnheit pflegt, seine Beute auf Dornen aufzustechen - wenn ihm die Dornen fehlen.
Ein Saum wiederum ist ein Blühstreifen am Rande eines Ackers, der nicht für die Produktion von Lebens- oder Futtermitteln gebraucht, sondern gewollt den Schmetterlingen und Bienen gewidmet wird: Dreissig Arten von Pflanzen werden gesät als Schutz und Nährstoff für ein Vielfaches an Getier. Darunter finden sich auch Nützlinge, die Schädlinge auf dem Acker chemielos bekämpfen.
Mich faszinieren diese Symbiosen und die unterschiedlichsten Strategien, welche sich in der Pflanzen- und Tierwelt entwickelt haben. Wunderbar und auch für uns Laien durchaus verständlich geschrieben finde ich das Buch "Wenn der Nagekäfer zweimal klopft" eines englischen Insektenforschers, in das ich meine Nase immer wieder gerne stecke.
Landwirte erhalten übrigens finanzielle Beiträge für ihre qualitativen Beiträge an ein stabiles Ökosystem (und für Bio Suisse oder IP Suisse Betriebe sind solche Massnahmen sogar Pflicht). Weshalb Biodiversität sonst noch wichtig ist, erfahrt ihr in diesem Film.