STADT - LAND - GNUSS
  • Start
  • Blog
  • Rezepte
  • Mehr
  • Über uns
  • Start
  • Blog
  • Rezepte
  • Mehr
  • Über uns

Wieso eigentlich immer Bio-Zitronen?

25/11/2022

0 Kommentare

 
Planst du schon das Guetzli-Backen? Für viele Rezepte braucht man Bio-Zitronen.
Hast du dich schon einmal gefragt, weshalb bei Zitronen auf Bio verwiesen wird, bei den anderen Zutaten jedoch nicht?
Weil man bei Zitronen auch oft die Schale braucht und diese oft sehr stark mit chemisch-synthetischen Mitteln belastet ist, wird da oft Bio empfohlen. 
Aber Zitronen sind nicht die einzigen Lebensmittel, welche stark belastet sind. 
Bild
​Verschiedene Untersuchungen* zeigen, dass insbesondere frische Kräuter sowie schnell verderbliche Obst- und Gemüsesorten wie frische Beeren, Aprikosen, Salate, Tomaten oder Chili sehr stark belastet sein können, insbesondere wenn die Produkte nicht aus Europa kommen. Gerade Asiagemüse ist immer wieder sehr stark mit Pestizidrückständen belastet so dass auch die gesetzlichen Grenzwerte überschritten werden.
 
Wenn man Produkte mit möglichst wenig chemisch-synthetischen Rückständen will, muss man auf Bio-Produkte zurückgreifen. Und natürlich die Produkte auch waschen. Im Zweifellsfall ist Schälen empfohlen, das macht allerdings, zum Beispiel beim Apfel, aus Nährwertgründen aber nicht immer Sinn. 
Bei welchen Produkten ist euch Bio besonders wichtig?
Bild
Quelle: FIBL 2021: Pestizidrückstände auf Biolebensmitteln – Untersuchungen in der Schweiz und Europa
*Siehe zum Beispiel Berichterstattung vom Deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz 2018 zu Rückständen oder Bericht vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in der Schweiz von 2021. 

Ilona

0 Kommentare

Wie ein Gemüseabo inspiriert und Spinathummus

8/6/2021

2 Kommentare

 
Früher waren wir bei einem Gemeinschaftsgarten dabei. Mit dem zweiten Kind wurde uns das aber zu viel und wir beackern nur noch etwa fünf Quadratmeter Balkonbeete. Mit der Zeit haben wir die Vorteile des Schrebergartens trotzdem vermisst und uns einen Gemüsekorb abonniert. 

So macht uns das Gemüseabo glücklich.

  • Wir kochen garantiert saisonal, bio, regional und meistens auch unverpackt.
  • Wir essen mehr Gemüse, das ist gesund.
  • Die grosse Gemüsevielfalt ist inspirierend, es hat immer wieder Mal ein Gemüse im Korb, dass wir erst kennen lernen müssen. Ich habe durchgezählt, letztes Jahr waren es über fünfzig verschiedene.
  • Wird das Kraut mitgeliefert, freue ich mich immer über die Herausforderung, es zu verwerten.
  • Wiederholt sich ein Gemüse, probieren wir neue Rezepte aus. Ideen bekommen wir von anderen Abonnenten am Depot, auf Facebook oder vom Anbieter selbst.
  • Wir sind Teil einer Community, wenn ich auf der Strasse einem Korb begegne, lächeln wir Korbträger*innen uns oft unbewusst zu. 
  • Wie es die Natur will, ist unser Korb manchmal übervoll (siehe Bild). Wenn einmal ein Sturm über ein Feld fegt oder der Sommer auf sich warten lässt, dann tragen wir das mit. Weniger als die versprochenen 2.5 kg hatten wir aber noch nie im Korb.
  • Das Gemüse ist sehr frisch und das schmeckt man.
  • Im Korb hat es auch krummes und mehrbeiniges Gemüse, das macht nicht nur die Kinder glücklich (imfall) und schont die Ressourcen.
  • Als Abonnenten geben wir dem Hof Absatzsicherheit und davon haben auch wir etwas: Insgesamt spare ich durch das Abo viel Geld, denn das Gemüse ist so deutlich günstiger als wenn ich auf dem Markt Bio-Gemüse einkaufe.
Gemüsekorb
Seit Kurzem sind wir nun auch Genossenschafter bei der Agrico. Die Geschichte von unserem ersten Arbeitstag auf dem Birsmattehof folgt.

Zuerst möchte ich euch aber ein neues Rezept zeigen, zu dem uns der Korb inspiriert hat. Da es diesen Frühling schon Spinatcanneloni, Bohnensalat mit Jungspinat und auch Pide mit Spinat gegeben hat, lag der Spinat vom letzten Korb heute noch immer im Kühlschrank. Leider sah er nicht mehr fit genug aus für einen Salat. Das brachte mich kurzerhand auf...
Spinathummus

Spinathummus

250g Spinat 
blanchieren
(so nennt man kurzes ziehen lassen in fast kochendem Wasser),
aus dem Wasser herausnehmen, mit kaltem Wasser abschrecken,
​abtropfen lassen, mit dem Stabmixer verarbeiten.
250g Kichererbsen 
4 EL Sesam
1 Knoblauchzehe geschält
1 EL Zironensaft
1 TL Dattelsirup

zugeben, fein pürieren.
Mit 
Salz
Pfeffer

abschmecken. Mit etwas
Olivenöl
servieren.
​Passt wunderbar zu den ersten Schweizer Frühkartoffeln.

Michèle

​Dieser Beitrag enthält Werbung für Marken, Produkte oder Restaurants, die wir gut finden und besten Gewissens empfehlen können. Wir erhalten keine Vergütung in Form von Geld oder Produkten für die Nennung dieser. 
2 Kommentare

Vergiften uns die Bauern? Unsere Meinungen zu den Agrarinitiativen

4/6/2021

0 Kommentare

 
Pflanzenschutzmittel Landwirtschaft Spritzen Politik und Initiativen
In gut einer Woche stimmen wir über die zwei Pflanzenschutz-Initiativen ab. Wer hier schon länger mitliest, kenn unsere Meinung zu chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Auch wenn uns die Initiativen nicht 100% glücklich machen, unterstützen wir aber deren Anliegen, denn wir brauchen in der Schweiz viel mehr Bewegung hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft. Das zeigen auch Auswertungen der Umweltziele für die Landwirtschaft. Die 2008 formulierten Ziele konnten bislang nur in einzelnen Unterzielen erreicht werden (Quelle: Umweltziele Landwirtschaft, BAFU, 2016). Seht selbst:
Bild
Quelle Grafik: Bauernzeitung 20.01.2021

Ilona's Meinung

Der aktuelle Abstimmungskampf ist leider etwas ausgeartet.  Was mich dabei am meisten stört, ist, dass konventionelle Bauern teilweise so dargestellt werden als ob sie uns vergiften wollen.
Warum eine Bäuerin oder ein Bauer aber chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger sowie Antibiotika einsetzt, geht oft vergessen. Die Produzenten machen das nicht weil sie Freude an Umweltverschmutzung haben, sondern weil es einerseits so von der Politik gefördert wird und weil es andererseits der Markt verlangt. Die meisten Produzenten in der Schweiz produzieren gemäss den Anforderungen des Bundes (ÖLN). Knapp 50% des bäuerlichen Einkommens machen die Direktzahlungen aus (Quelle OECD). Initiativen die Druck auf die Politik ausüben nachhaltiger zu werden, sind deshalb sehr wichtig.
Weshalb aber nicht mehr Produzenten auf Bio umsteigen, hat auch noch einen anderen Grund, nämlich der Markt, bzw. wir Konsumenten. Ein Bauer steigt nur auf Bio um, wenn er für seine Produkte auch einen Abnehmer hat. Aktuell haben Bioprodukte einen Marktanteil von gut 10%. Solange nicht mehr Bioprodukte nachgefragt werden, wird es auch nicht produziert (Quelle: Bio Suisse, 2021).
Auch unser Einkaufszettel ist deshalb ein Stimmzettel!

Michèle's Meinung

Die Initiativen bieten uns die Chance bei der Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft vorne zu sein und auch für den Tourismus sehe ich viele Vorteile. Ausserdem machen mir der Verlust von Biodiversität und Antibiotikaresistenzen Angst.

Mich sprechen Freundinnen darauf an, ob sie nun trotzdem JA stimmen sollen, wo doch selbst viele Bio-Bauern kritisch sind. Bio Suisse hatte sich für einen Gegenvorschlag stark gemacht, der leider nicht zustande kam. Die neue Agrarpolitik (AP22+) wurde sistiert, obwohl sie viele gute Punkte enthalten hätte. (Immerhin hat das Parlament einen Absenkpfad vorgeschlagen, was wir nicht zuletzt den Initiativen verdanken, die das Thema sichtbarer gemacht haben. Allerdings ist das Massnahmenpaket noch nicht in trockenen Tüchern!)

Mir ist bewusst, dass es für viele Landwirtschaftsbetriebe um existenzielle Fragen geht. Ich werde dennoch 2x JA stimmen ohne Angst um unsere Landwirtschaft:

Die Umfragen zeigen, dass die Lobby stark genug sein dürfte, dass die Initiativen abgelehnt werden. Je mehr JA-Stimmen aber zusammenkommen, desto höher der Druck, sich mit der nächsten Agrarpolitik in die umweltgerechte Richtung zu begeben. 

Werden die Initiativen doch angenommen, gibt es Interpretationsspielraum. Wenn der Bauernverband heute auch sagt, es gäbe keinen, so bin ich mir sicher, dass er nach einem JA dann doch existiert (hier beziehe ich mich auf Aussagen in der SRF Arena) und voll ausgenützt würde. Das Argument, es käme bei Annahme der TWI zu mehr Import mag stimmen, sofern man nichts unternimmt - aber auch da hat man Zeit neue Gesetze zu erlassen. Mit der Verankerung der Ernährungssicherheit in der Verfassung wurde 2017 die Grundlage dafür schon geschaffen.

Weitere Artikel zum Thema

  • Trinkwasserinitiative eingereicht: Unsere ersten Gedanken zur Initiative inkl. Links zu weiteren Beiträgen von uns zum Thema Futtermittel und Pflanzenschutzmittel.
  • Das Wunder von Mals: ein spannender Film und unsere Gedanken 2018 zu den beiden Pflanzenschutzmittel-Initiativen.
  • Zu viel Antibiotika: Immer öfter wirken bestimmte Standardantibiotika nicht mehr.
  • Sörgeli und Sorgen: Atomkraftwerke, Antibiotikaresistenzen und Artenverlust.
0 Kommentare

Vom Melken und Saugen

8/3/2021

0 Kommentare

 
Es gibt keine zufriedene Michèle ohne Espresso Macchiato. Es gibt erst recht keine Milch ohne Kalb: Damit Kühe gemolken werden können, müssen sie Kälber gebären. Die Trennung von Mutter und Kalb wird in den sozialen Medien diskutiert, was mich veranlasst, das Thema hier etwas zu vertiefen.

Kühe rufen nach der Trennung nach ihren Kälbern - das gilt für den ersten Tag wie auch nach fünf Monaten. Das Gebrüll lässt nicht auf „körperlichen Schmerz“ schliessen (Kühe sind Fluchttiere, daher verhalten sie sich bei Qualen eher still), es soll dem Kalb dienen zur Mutter zurück zu finden. Für Kühe ist die Trennung am einfachsten, wenn das Kalb der Milch entwachsen ist, was mit rund zehn Monaten der Fall sein dürfte (allerdings bleibt dann nicht mehr viel Milch zum Melken übrig).
​
Usus ist es, die Mutter das Kalb trocken lecken zu lassen und sie danach innert weniger Stunden bis zwei Tagen zu trennen. Ausserdem wird darauf geachtet, dass die Kälber die Kolostralmilch der eigenen Mutter erhalten. Es gibt Milchkühe, die sich nach mehreren Geburten an den Ablauf gewöhnen und nur mehr wenig auf die Trennung reagieren.
Milchkuh mit Kalb
Ein noch seltenes Bild, zufällig beim Joggen entdeckt - die muttergebundene Haltung ist bisher erst bei Fleischrindern verbreitet
Für das Kalb zeigen sich viele Vorteile, wenn es gesäugt wird: Eine ideale Trinkhaltung (mehr zum Verdauungssystem der Rinder), Hygiene und die soziale Beziehungen zählen dazu.

Bis letzten Sommer befand man sich in der Schweiz in einem gesetzlichen Graubereich, wenn man seine Melkkühe parallel säugen liess. Dank dem Engagement seitens Politikerinnen und Organisationen, wie dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau, steht nun fest, dass die mutter- und ammengebundene Kälberaufzucht in der Schweiz legal praktiziert werden darf. 

Ich hoffe, dass viele Betriebe sich dazu hinreissen lassen, dies auszuprobieren. Einige Direktvermarkter zeichnen so produzierte Milch mit dem „Rind im Glück“ Logo aus. In Basel arbeitet beispielsweise der Bruderholzhof nach diesem Prinzip und in Zürich ist mir der Hof Wiesengrund bekannt. 

Wenn ihr jetzt denkt, dass ihr fortan lieber pflanzliche Milch trinken möchtet, kann ich das nachvollziehen. Allerdings: Es braucht Konsumentinnen, die wesensgerecht produzierte Milch nachfragen, wenn sich diese Haltungsform aus der Nische heraus bewegen soll.

Michèle

Quellen:
  • ​FiBL-Merkblatt für Produzenten
  • Erklärung zu "Rind im Glück" und Adressen auf demeter.ch
  • cowpassion.ch
  • mu-ka.ch
  • ​parlament.ch
Dieser Beitrag enthält Werbung für Marken, Produkte oder Restaurants, die wir gut finden und besten Gewissens empfehlen können. Wir erhalten keine Vergütung in Form von Geld oder Produkten für die Nennung dieser.   
0 Kommentare

1:0 für die Umwelt gegen Zucker

14/11/2020

2 Kommentare

 
Zucker ist fein, keine Frage. Aber er macht nicht unbedingt glücklich.
Bild

Zuckerkonsum begünstigt Übergewicht und Diabetes.

Die Pandemie stellt für Diabetik-Betroffene ein besonderes Risiko dar. Trotzdem befürworten aktuell nur 23 Prozent der Stimmberechtigten eine Zuckersteuer - wohl weil man deren Wirkung unterschätzt. Heidi (von Heidismist) hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass eine Zuckersteuer in Grossbritanien bereits Wirkung zeitigt, obwohl erst dieses Jahr in Kraft trat. In den zwei Jahren nach Bekanntgabe der Steuer auf allzu süsse Getränke hat die Industrie reagiert: Sie hat den Zuckergehalt bereits so deutlich reduziert, dass die prognostizierten Steuereinnahmen sich in der Zwischenzeit halbierten.

Ein verbotenes Insektizid sollte Zuckerrüben retten.

Was viele nicht wissen: Auch Pflanzen können von Viren befallen sein. Das Virus, welches aktuell die Zuckerrübenernte bedroht, ist aber kein Neues. Das Neonicotinoid, das gegen die Virus-übertragenden Blattläuse wirkt, ist allerdings seit 2019 in der Schweiz verboten. Mit gutem Grund. Das synthetische Pestizid ist nicht nur für die Blattläuse schädlich. Nur ein kleiner Teil wird von der Pflanze aufgenommen - der Rest verbleibt im Boden.

Bio- und IP-Betriebe zeigen, dass es auch ohne geht. ​

Bio- und IP-Rüebenflächen sind sogar gesucht. Dennoch sah sich ein Nationalrat genötigt eine Interpellation einzureichen, das Insektizid nochmals für drei Jahre zuzulassen. Der Bundesrat hat Stellung bezogen und es bleibt beim Verbot. Ungleich Österreich, Belgien oder Frankreich. Der Verband der Zuckerrübenpflanzer fordert nun, dass nur noch Zucker und Zuckerrüben importiert werden dürfen, die mithilfe von in der Schweiz zugelassenen Stoffen produziert wurden.
Wenn diese Forderung durchkommen sollte, hierzulande ein Teil der Ernte ausfällt und sich die Produktion auf andere Ackerkulturen verlagert, dann soll der Zucker von mir aus etwas teurer werden. Geschadet wäre damit kaum, so billig wie er ist.
Quellen:
Zuckersteuer in Grossbritannien zeigt Wirkung
Viröse Vergilbung bedroht die Rueben​
Interpellation
Zusätzliche IP Suisse Ruebenflaeche gesucht
Bio Suisse möchte 200 von 20'000 Hektaren erreichen
Zuckerrüben-Beizmittel bleibt verboten

Michèle

2 Kommentare

Pestizide: Du importierst, was du exportierst

9/11/2020

0 Kommentare

 
Vor drei Jahren hat Ilona darüber geschrieben, wie Firmen gefährliche Pestizide exportieren, die hier längst verboten sind. Frankreich hat den Schritt gewagt und solche Exporte verboten. Das höchste Gericht hat anfangs 2020 eine Klage gegen diesen Entscheid abgewiesen (mehr dazu).
Eindrücklich zeigt diese Doku, wie schauderhaft der Einsatz solcher Pestizide in Ländern des Südens sein kann. Der Verkauf ist kaum reglementiert und die Ausbildung der Anwender reicht nicht aus, um die Packungsbeilage zu verstehen. Die Folge davon: Die Stoffe werden nach Gutdünken gemischt und ohne ausreichende Schutzkleidung ausgebracht, die Menschen und die Natur in der Folge vergiftet.
Bild
Als Konsumierende müssen wir uns bewusst sein, dass die giftigen Exporte letztendlich auch als Importe wieder zurück zu uns kommen: In Lebensmitteln.  Beispielsweise gelten für Importgemüse weniger strenge Anforderungen bezüglich Pestizid-Rückstände als für Schweizer Ware. Noch besser: Ihr kauft bio.
Nur 15 Länder, wobei Frankreich auf den vorderen Plätzen rangiert, machen über 80% des Umsatzes mit exportierten Pestiziden. Nun wäre es umso dringender, dass andere Länder mit Frankreich gleichziehen. 
Dass sich Firmen mindestens an internationale Standards zu halten, was Menschenrechte und Umweltschutz anbelangt, darum geht es in der Konzernverantwortungsinitiative. Wir stimmen am 29. November JA!

Michèle

0 Kommentare

Landwirtschaft: Realität und Wunsch

30/6/2020

0 Kommentare

 
Verschiedene Initiativen in der Schweiz fordern eine andere Landwirtschaft. Wir haben in den letzten zwei Jahren bereits über verschiedene Anliegen abgestimmt (Zersiedelung, Hornkuh, Fair-Food, Ernährungssouveränität) und bereits stehen wieder 5 neue Initiativen an:
  • Für Sauberes Trinkwasser
    Will allen Betrieben die Direktzahlungen streichen, die Pestizide einsetzen oder Futter zukaufen. 
    Abstimmung voraussichtlich am 29. November 2020.
  • Für Schweiz ohne synthetische Pestizide
    Will alle synthetischen Pestizide verbieten und so die Schweiz in ein Bioland verwandeln.
    Abstimmung voraussichtlich am 29. November 2020.
  • Gegen Massentierhaltung
    Will die Tierbestände auf das Bio-Niveau reduzieren (z.B. beim Geflügel maximal zwei Ställe à je 2000 Tiere).  Abstimmungstermin noch unklar.
  • Biodiversitätsinitiative
    Will  mehr Fläche und mehr Geld für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität.
    Unterschriftensammlung läuft noch bis Herbst 2020.
  • Landschaftsinitiative
    Will die Trennung des Baugebiets vom Nichtbaugebiet. Die Zahl und der Flächenverbrauch der Gebäude ausserhalb von Bauzonen sollen künftig nicht mehr zunehmen.
    Unterschriftensammlung läuft noch bis Herbst 2020.

Die Anliegen und Ansprüche der Bevölkerung an die Landwirtschaft sind enorm hoch. Viele Konsumenten und Konsumentinnen wünschen sich eine nachhaltigere und tierfreundlichere Produktion.  Viele dieser Anliegen kann ich gut verstehen und auch unterstützen. Tatsächlich ist die Schweizer Landwirtschaft, trotz vielen Anstrengungen, noch nicht dort wo ich sie mir wünschen würde. Die Initiativen stossen wichtige Diskussionen an und zwingen das Parlament zu diesen Themen Stellung zu nehmen. Das Problem ist aber nicht nur die Landwirtschaftspolitik sondern liegt auch bei uns Konsumentinnen und Konsumenten. 
Solange nicht mehr Produkte aus tierfreundlicher und nachhaltiger Produktion nachgefragt werden, solange kurz nach der Grenzöffnung wieder deutsches Billigfleisch eingekauft wird (Blick  vom 30.06.2020), solange wird auch in der Schweiz nicht ökologischer produziert.
​Das ist ganz einfach Angebot und Nachfrage.  
Schweizer Landwirtschaft Wunsch und Realität politische Initiativen Landwirtschaftspolitik Alpkuh
Wie wir uns die perfekte Schweizer Landwirtschaft gerne vorstellen.
Der Kassenzettel ist auch ein Stimmzettel. 

Ilona

0 Kommentare

Buchempfehlung: "Die wunderbare Welt der Insekten"

20/3/2020

0 Kommentare

 
Heute verbinden wir das Homeschooling mit meinem Hobby: Statt selber einen Beitrag über dieses Buch zu schreiben, lest ihr ein Interview mit meinem Sohn.  
Buchempfehlung Die wunderbare Welt der Insekten

Wieso magst du das Buch?

Weil Gruselinsekten darin vorkommen. Es gibt zum Beispiel ein Insekt, das aussieht wie eine Raupe, aber seine Haare sind gefährlich - die brennen auf der Haut. Und wenn man sich kratzt wird es noch schlimmer.
Es gibt auch Zombie-Mach-Insekten, die heissen Alogelwespe oder so
(eigentlich Juwelwespe). Die spritzen ein Gift ins Gehirn von einem anderen Insekt. Das wird zum Zombie und folgt ihm nach Hause, wo die Wespen-Babies es fressen.

Kommen auch weniger gruselige Sachen darin vor?

Der grösste Ameisenhaufen der Welt geht von Italien bis Portugal. Bienen haben ihre Schwestern lieber als ihre Kinder. Und Mistkäfer schieben rückwärts kleine Kakakugeln, die sie gemacht haben, um ihre Eier reinzulegen. Sie können ein ganzes Elefantenkaka in fünfzehn Minuten verschwinden lassen. Das ist doch erstaunlich, oder?

Wie gefallen dir die Bilder im Buch?​

Gut, sie sind sehr echt.

Warum soll jemand anderes das Buch auch lesen?

Es gibt eine Million Insektenarten! (habe das nachgelesen, es stimmt)

Warum sind Insekten so wichtig?

Weil sie Gänge in den Boden graben und Samen verteilen. Weil sie Kaka und tote Tiere wegräumen.... Und was noch, denk mal an die Bienen? Ah, weil sie bestäuben.
Ich habe dem eigentlich nichts hinzuzufügen, ausser: Das Buch ist auch für Erwachsene interessant und wirklich gross (etwa DIN A3). Weitere Beiträge über Insekten sowie Bücher, die wir euch vorgestellt haben: 
  • "Wenn der Nagekäfer zweimal klopft" - Goulson und Hübner 
  • ​"Rosi und Mücke - eine Käferfreundschaft" - Simone Stoklossa (zum Vorlesen)
  • ​"Eine Geschichte der Bienen" - Maja Lunde 
  • "Und sie fliegt doch" - David Goulson 
  •  "Warum jede Fliege zählt" (kostenlos herunterladen)

Michèle & Bub

0 Kommentare

So viel kostet unser Essen wirklich

30/11/2019

0 Kommentare

 
Die Produktion von Lebensmitteln belastet die Umwelt.
Je nach Produktionssystem ist diese Belastung aber grösser oder kleiner.
Eine Studie der Uni Augsburg* hat die versteckten Kosten, die bei der Lebensmittelproduktion anfallen, berechnet und dafür drei massgebliche Umweltbelastungen berücksichtigt. Für die Umweltbelastungen durch Stickstoff, Klimagase und Energieverbrauch wurde berechnet wie hoch der Preis der Lebensmittel eigentlich sein sollte. Diese verdeckten Kosten bezahlen wir Verbraucherinnen nämlich sowieso. Der Preis im Laden ist zwar tief, dafür zahlen wir den Preis für die Umweltbelastung dann über Umwege über Umwelt-oder Gesundheitskosten wie zum Beispiel für die Aufbereitung von Trinkwasser.
Die Berechnung der externen Kosten ist komplex, verschiedene Studien zeigen aber, dass biologisch produzierte Lebensmittel eigentlich günstiger sein müssten als konventionell produzierte. Aber auch biologische Lebensmittel sind noch zu günstig.

Was meint ihr? Müssten konventionelle Produkte teurer sein? Sind Lebensmittel zu billig?

* Uni Augsburg, 2018: How much is the dish?
Bild
Preisaufschläge auf Erzeugerpreise bei Internalisierung externer Effekte. © Universität Augsburg/MRM
Das Thema ist natürlich nicht neu, ich habe bereits 2016 hier auf dem Blog dazu einen Beitrag geschrieben " Teures Billigessen", aber die Studie von der Uni Augsburg finde ich sehr interessant weil auch der Unterschied zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten sehr deutlich wird. 

Mehr zum Thema: Bundeszentrum für Ernährung: True Cost.

Ilona

0 Kommentare

Sammeln statt Gammeln

15/11/2019

0 Kommentare

 
Gärten voller Früchte, die niemand ernten mag? Das war einmal, denn es gibt bereits einige schöne Projekte, die sich den verschmähten Früchtchen annehmen. 

In Basel könnt ihr im Secondhand Art (Elsi, 4056) ab heute Eingemachtes von Die Sammlerei kaufen. Wo sonst bekommt man noch Kompott mit Steinen, die ein schönes Nussaroma hinterlassen. Wo sonst gibt es eine Vielzahl an Obstsorten, die - rein wirtschaftlich betrachtet - niemand anbauen würde? Geerntet wurden sie in 60 Gärten, eingemacht im "Alten Zoll". Stephanie integriert eine Crew von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in diese sinnstiftende Arbeit. Chapeau!

Menschen #withamission stecken auch hinter Gartengold. Eine von ihnen ist Olivia, die uns angeschrieben und mit Saft und Cider verwöhnt hat. Die Äpfel kommen von Hochstammbäumen aus Gärten der Ostschweiz. Es handelt sich dabei teilweise um sehr alte und seltene Sorten. Der Saft entfaltet in seinen variierenden Sortenmischungen immer wieder neue Aromen. Kein Produkt ab der Stange also, das seelenlos und immer gleich schmeckt.
 
​Das Geld häng an den Bäumen weiss man in Hamburg und hat ein ähnliches Projekt in Gang gebracht. In Wien ist ErnteZeit eine gute Sache für Armutsbetroffene.

Dank Mundraub könnt ihr auch selber zur Sammlerin werden. Als angehende Obststifter meldet ihr euch am besten direkt bei den Projekten. Auch unter fallingfruit können Bäume eingetragen werden. 
Bild
Gartengold Cidre Cider
Habt ihr noch etwas zu ergänzen an diesem Sammelpost? Bitte als Kommentar oder via Mail einreichen.

Michèle

Dieser Beitrag enthält Werbung für Marken & Produkte, die wir gut finden und besten Gewissens empfehlen können. Uns wurden Probierprodukte zur Verfügung gestellt.
0 Kommentare
<<Vorher

    Hallo!

    Wir sind Michèle und Ilona und bloggen über unsere Liebe zum Essen und allem drum herum.
    Bild
    Über uns

    Folge uns

    Abonniere unseren gratis Newsletter
    Bild

    Unsere Tipps

    Klickt auf mehr um zu erfahren welche Blogs, Bücher, Filme usw.  wir euch empfehlen.
    Mehr
    Suchst du etwas?
    Folge uns auf Instagram

    Kategorien

    Alle
    Achtsamkeit
    Ausflüge
    Auswärts
    Backen
    Bio
    Bücher
    Challenge
    Desserts
    DIY
    Essen Für Kinder
    Filme
    Fisch
    Fleisch
    Frühling
    Garten
    Gemüseabo
    Geschenke
    Getränke
    Gnus
    Gnuss
    Hacks
    Hauptspeisen
    Haushalt
    Herbst
    Hofladen
    Hülsenfrüchte
    Käse
    Kulinarische Weltreise
    Land
    Manufaktur
    Mittagessen
    Nose To Tail
    Philosophisches
    Politik
    Regional
    Reisen
    Reste
    Root To Leaf
    Salate
    Snack
    Snacks
    Sommer
    Stadt
    Superfood
    Suppen
    Veranstaltungen
    Verpackungen
    Vorspeisen + Apéro
    Winter
    Wochenplan

    Blog Stadt Land Gnuss Schweiz
    Schaltflächentext
    x
    Newsletter abonnieren
    Abonniere jetzt unseren Newsletter und erhalte  regelmässig unsere Blogbeiträge per E-Mail. 
    Bild
KONTAKT
IMPRESSUM & DATENSCHUTZ
© COPYRIGHT . ALL RIGHTS RESERVED.