Vor ein paar Wochen hat unser Meiteli auf dem Riederenhof von einem Kollegen ein klitzekleines Hühnerei geschenkt bekommen. Es war so gross wie ein Wachtelei oder ein Teelöffeli. Das komme manchmal vor. Mit strahlenden Augen hat die Kleine ihr kleines Ei gehütet wie ein Schatz. Man könnte sagen, sie hat es für einige Stunden gebrütet, wie eine - sich einzig und allein ihrer Aufgabe hingebende - Henne. Und dann hat sie es gegessen.
Eier, die nicht der Norm entsprechen, also zu gross, zu klein sind oder eine unregelmässige Schale haben, landen normalerweise in Aufschlageimasse für die Gastronomie. Diese besonderen Eier werden günstiger verkauft. In der Kunst ist es genau umgekehrt: Seltenes ist teurer.
Eier, die nicht der Norm entsprechen, also zu gross, zu klein sind oder eine unregelmässige Schale haben, landen normalerweise in Aufschlageimasse für die Gastronomie. Diese besonderen Eier werden günstiger verkauft. In der Kunst ist es genau umgekehrt: Seltenes ist teurer.
Immer wieder musste ich an dieses Eili denken... Es ist ein Zeichen von Überfluss, dass wir es uns leisten, alles zu sortieren. Wir definieren Qualität über Gleichheit. Das führt zu einer Armut an Vielfalt. Unser Essen sollte etwas sein, das eine Geschichte erzählt, eine Herkunft hat und von sich aus zum Kochen inspiriert. Nur dann ist es ein "Lebensmittel". Für mich persönlich ist Qualität etwas, das variiert, das uns daran erinnern, dass wir es mit einem Naturprodukt zu tu haben. Spätestens im Darm wird das, was wir essen, zu uns selbst.
Sagt mir, wie kommen wir da hin, dass die Qualität des Essens von Diversität statt Gleichheit abhängt?