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Fitnessteller und echter Hunger

7/9/2016

2 Kommentare

 
Niemand denkt etwas böses, wenn er einen Fitnessteller mit Pouletbrüstli bestellt. Auf unserem Blog findet ihr aber bewusst kein Rezept mit Pouletbrüstli. Oft empfinde ich das Fleisch als trocken. Viel mehr noch stört mich, dass der Pouletbrüstliwahn Europas zu Hunger in Afrika führt. Wie das? 
Die Schweiz importiert fast nur Brustfleisch, keine ganzen Poulets. Die Flügel und Schenkel bleiben aber nicht im Produktionsland. Das Überzählige wird als Billigfleisch nach Afrika exportiert, wodurch der lokale Hühnermarkt unter Preisdruck gerät. "Im Jahr 2010 hat die EU ingesamt 291'ooo Tonnen Hühnerfleisch nach Afrika geliefert", zitiert ein SRF Beitrag von 2011. Hühnerfleisch sei in Afrika ein Hauptagrarprodukt, jede bäuerliche Familie halte eine Hühnerschar, heisst es weiter - entsprechend wichtig ist der Sektor für die Stabilität der lokalen Wirtschaft.
Bild
Wenn wir nicht ein ganzes Poulet in den Schmortopf befördern, dann gibt es bei uns Bio-Pouletschenkel oder Flügeli. Im Vergleich zum Brüstli werden die Schenkel etc. deutlich günstiger angeboten. Bio-Poulet ist saftig und hat viel Goût und ich habe das bräunliche Fleisch sehr schätzen gelernt.
​
Bio-Hühner leben in Herden zu maximal 500 Tieren, sie kennen Weide, Wind und Wetter. Ihre Rasse darf nicht zu schnell an Fleisch zulegen und sie ist für die Freilandhaltung ausgelegt. Die Tiere werden deshalb fast doppelt so lange aufgezogen wie ein normales Poulet. Ein paar Tatsachen zur "normalen" Poulethaltung in der Schweiz: Sie leben bis zu achtzehntausendst in einer Halle ohne ungedeckten Auslauf und die Küken werden innert 36 Tagen zu grossbrüstigen Masthühnern herangezogen, sodass sie fast vornüber fallen.
​Heute macht Bio lediglich einen Anteil von weniger als 2% am gesamten Pouletfleischabsatz in der Schweiz aus. Das Wachstum ist hauptsächlich durch das Verhalten der Konsumenten beschränkt: Bio-Pouletbrüstchen könnten weit mehr verkauft werden, aber die Schenkel können nicht einfach verscherbelt werden - zu teuer ist die artgerechte Haltung und das umweltverträglich produzierte Futter.

​​Jeder Kassenzettel ist ein Stimmzettel.

Michèle

2 Kommentare
zumfressngern.ch link
10/9/2016 13:16:46

Bei Pouletbrüstli sehe ich rot. Sie sind für mich der Inbegriff der N2T-Problematik geworden... Daher freue ich mich über deinen Beitrag.

Ausserdem eignen sich die Schweizer Pouletbrüstli auch als Musterbeispiel für eine Volksiwirtschaftlehrstunde:

Viele Leute schimpfen über den Rohstoffhandel. Aber kaum jemand weiss, welche fatalen Auswirkungen die Agrarsubventionen auf die lokalen Märkte in Afrika haben. Billiges Fleisch aus Europa zerstört die Märkte in anderen Ländern .

Daher danke für den Beitrag!

Antworten
Michèle
13/9/2016 08:58:36

Danke Nicole, ich hoffe es folgen uns noch mehr Leute und hauen öfters Schenkel als Brüstli in die Pfanne.

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