Artenreiche, blühende Heuwiesen sind besonders im Mittelland je länger je mehr verschwunden. Damit die Pflanzen versamen können, dürfen sie nicht zu früh geschnitten werden.
Extensiv genutztes Grasland bietet Lebensraum für viele Tierarten. So können zum Beispiel in Trockenwiesen über 1’000 verschiedene Insektenarten vorkommen (Baur et al. 2004). Für die Wildbienen gehören die Halbtrocken- und Trockenrasen sogar zu den artenreichsten Lebensräumen (Westrich 1989), ebenso für die einheimischen Tagfalter (Lepidopterologen-Arbeitsgruppe 1987) und Heuschrecken (Schneider und Walter 2001). Für viele räuberische Tiere können auch Fettwiesen ergiebige Jagdgründe darstellen (Delarze et al. 1999). http://www.agrarforschungschweiz.ch/artikel/2007_03_1258.pdf
Das intakte Gleichgewicht der Natur steht - wie so oft - einem ökonomischen Nachteil gegenüber. Mit dem Futter einer Gras-Weissklee-Wiese lässt sich nämlich viel mehr Milch erzeugen wie mit einer blumenreichen Heuwiese. Die Direktzahlungsverordnung entlöhnt ihn dafür, die Wiese länger stehen zu lassen. Denn langfristig gedacht, ist die Biodiversität auch ökonomisch unabdingbar.
Wenn ihr also in nächster Zeit frischen Heuduft in der Nase habt, dann wisst ihr: Da erbringt einer seinen ökologischen Leistungsnachweis und trägt dazu bei, dass sie erhalten bleibt.