Wenn ja, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass dein Tee von einer Pflückerin in einem der wichtigen Anbaugebiete in Indien, Indonesien, China, Kenia oder Sri Lanka gepflückt wurde.
In Sri Lanka sind rund 10% der Bevölkerung in der Teeindustrie tätig, welche für das Land die wichtigste Einnahmequelle ist. Teepflücken ist traditionell Handarbeit. Denn wenn der Tee qualitativ hochwertig werden soll, dürfen nur die obersten drei Blätter verarbeitet werden. Weil Frauen dabei als sorgfältiger gelten als Männer, sieht man in den Teeplantagen fast ausschliesslich Pflückerinnen arbeiten. Sie verdienen für diese extrem harte Arbeit rund 2.50 CHF pro Tag. Für 1 Kg Tee müssen ca. 80'000 Blattknospen gepflückt werden. Die Pflückerinnen leben mit ihren Familien in kleinen Blechhütten, oft ohne sanitäre Einrichtungen. Häufig müssen auch die Kinder in den Plantagen arbeiten. In der konventionellen Teeproduktion werden zudem viele chemisch-synthetische Pestizide und Dünger eingesetzt. Bei uns gibt es manchmal einen Aufschrei, wenn ein Konsumentenmagazin Rückstände in den Tees findet, dass aber die Arbeiter, welche die Pestizide ausbringen dies meist total ungeschützt machen, wird selten thematisiert (siehe auch mein Artikel zum Thema Pestizide)
Die Förderung gewerkschaftlicher Organisation auf den Plantagen, geregelte Arbeitsbedingungen und das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit sowie Diskriminierung sind nur einige Argumente für Fairtrade. Fairtrade bezahlt auch Mindestpreise und schüttet Prämien aus. Der Bio-Anbau wird durch zusätzliche Bio-Prämien gefördert. Die Prämien, die die Pflückerinnen über den Fairen Handel für ihren Tee erhalten, fliessen zum Beispiel in Schulmaterialien und Schulunterricht für die Kinder.
Auch wenn von den Fairtraide Aufschlägen nur wenige Rappen bei den Pflückerinnen ankommen, schmeckt mir persönlich dieser Tee einfach besser.