In guten Erntejahren kann die Nachfrage mit inländischen Kartoffeln gedeckt werden. In schlechten Erntejahren, wie 2016, leidet die Produktion, wie bereits vor 200 Jahren unter der Kraut- und Knollenfäule.
Die Erntemengen 2016 liegen darum weit unter dem 5 Jahresschnitt (Konventionell -23%, Bio - 35%). Deshalb gibt es aktuell in der Schweiz praktisch nur noch importierte Kartoffeln zu kaufen.
Zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule werden im konventionellen Anbau viele verschiedene Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Im Sortiment 2017 der Landi werden 111 Mittel für Kartoffeln aufgeführt:
- 25 Herbizide 25; bei allen wird eine Gefährdung für Wasserorganismen angegeben (Abstände zu offenen Gewässern müssen eingehalten werden).
- 58 Funghizide: Bei vielen besteht eine Gefährdung für Wasserorganismen und es bestehen Wartefristen bis zur nächsten Behandlung (meist 2-3 Wochen).
- 28: Insektizide: 10 davon sind schlecht für Wasserorganismen, 7 sind Bienengifte.
Im Bio sind 3 Mittel und einige Nützlinge erlaubt:
- Herbizide sind im Bioanbau nicht zugelassen. Unkraut wird mit Maschinen oder von Hand entfernt.
- Fungizid: Kupferpräparate gegen die Kraut- und Knollenfäule.
- Insektizide gegen den Kartoffelkäfer:
- Bacillus Thuringensis (natürliches Bodenbakterium, dass Toxine entwickelt).
- Azadirachtin aus den Samen des Neembaums.
- Nützlinge: Erzwespen, Raubwanzen und Schlupfwespen gegen die Kartoffelblattlaus.
Trotz der Vielzahl an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, die unsere Umwelt und unsere Gesundheit gefährden, war auch der konventionelle Anbau in einem nassen Jahr wie 2016 nicht gegen die Kraut- und Knollenfäule gewappnet - mehr muss man eigentlich nicht sagen.