Praktisch 100% des Methans, welches in der Schweiz ausgestossen wird, stammt aus der Landwirtschaft. Der grosse Teil entsteht bei der Verdauung bei den Wiederkäuern und ein Teil durch den Hofdünger. Bei Schweinen oder Hühnern entsteht kaum Methan. Der Konsum von Fleisch oder Milch von Rindern, Schafen oder Ziegen hat also einen negativen Einfluss auf unser Klima.
Verschiedene Forschungsinstitutionen und Firmen versuchen deshalb Futtermittel zu entwickeln, die die Methanproduktion bei der Verdauung reduzieren.
Ich war vor kurzem zur Produktpräsentation der Schweizer Pharmafirma Zaluvida eingeladen an der sie ihren natürlichen Futterzusatz aus Zitronen und Knoblauch "Mootral" präsentiert haben. Mit Mootral soll der Methanausstoss um mindestens 30% reduziert werden. Der Fleischkonsum soll damit "klimafreundlich" werden. Wie fundiert dieses Reduktionspotenzial ist, kann ich nicht gut abschätzen, Zaluvuda weisst nämlich nur Resultate aus Laborversuchen aus.
Auch andere Forschungsinstitutionen wie die ETH können erste positive Resultate mit der Verfütterung von Leinsamen oder Taninen vorweisen.
Können wir also bald Fleisch oder Milch von "klimafreundlichen" Tieren konsumieren?
Ich finde es erfreulich, dass versucht wird, den Methanausstoss zu reduzieren und dass über die Klimawirkung von tierischen Produkten diskutiert wird. Ich bin aber skeptisch ob Produkte wie Mootral eine Lösung für die Zukunft sind. Sie reduzieren allenfalls den Methanausstoss, motivieren aber gleichzeitig die Konsumenten, dass sie weiterhin mit gutem Gewissen Fleisch essen dürfen.
Tierische Produkte sind aber nicht nur schlecht für das Klima. Die Tierhaltung verbraucht zum Beispiel auch viel Ackerland und Wasser. Wir essen deshalb lieber weniger Fleisch und wenn dann Weidefleisch. |