Kunststoff, der sich nicht zersetzt und schlussendlich in den Weltmeeren landet, ist auf jeden Fall ein Problem und die Ölförderung schadet der Umwelt, doch Plastik hat auch viele Vorteile. Plastiksäcke werden zum Beispiel durch Papier-oder Baumwolltüten ersetzt. Papiersäcke sind aber in der Herstellung so aufwändig, dass man sie bis zu 43 Mal wiederverwenden müsste, bevor sie so umweltfreundlich sind wie ein Plastiksack. Eine Bio-Baumwolltasche müsste gar 149 Mal wiederverwendet werden (Quelle: Studie der dänische Umweltschutzbehörde).
Und die Plastikfolie um die Gurke sorgt dafür, dass die Gurke viel länger haltbar ist. Der Lebensmittelverlust wäre viel umweltschädlicher als die Folie es ist.
Diese Aussagen stimmen aber nur, wenn der Plastik korrekt recycelt wird. Wenn die Gurke nämlich mit der Folie in der Biogasanlage landet und dann das Gärgut mit dem Mikroplastik als Dünger auf den Gemüsefeldern verteilt wird, hat man einen doppelten Schaden; Mikroplastik und Lebensmittelverlust.
Plastik sollte also nicht einfach verteufelt werden, viel mehr müsste man den ganzen Lebenszyklus von einem Produkt betrachten und eine möglichst gute Entsorgung gewährleisten.
Auf jeden Fall macht es Sinn anstatt Einweg-Plastikartikel Mehrweg-Produkte zu verwenden - und zwar auch mehrmals. Und am besten kauft man natürlich gänzlich unverpackte Lebensmittel ein, zum Beispiel direkt bei der Bäuerin.
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