Natürlich geht nichts über eine selbstgemachte Brühe. Nur werde ich nicht die Einzige sein, die jede Woche auf dem Boden der Realität aufschlägt, wenn im Büro einhundert unvorhergesehene Dinge zusammenkommen. Die Kinder stehen trotzdem pünktlich um 12:20 auf der Matte.
Den beiden wäre es ja egal, wenn ich ihnen jede Woche Ofenpommes oder Fertigpizza aufstelle. Das ist zwischendurch au mal ok, aber das entspricht eigentlich nicht meinem Anspruch. Deshalb stelle ich euch ein Rezept vor, dass sowohl die Kids begeistert und uns alle gut ernährt. Unser Evergreen-Rezept am Mittwochmittag.

1,2 l Bouillon
(nach Wahl, ich mag Rinder- oder Fischbrühe)
aufkochen, Herd runterdrehen.
2 Handvoll Erbsen oder Edamame
aus dem Tiefkühler zugeben.
1 Handvoll kleingehackte Karotten, Fenchel, rote Zwiebel oder Pertersilienwurzel
1 Spritzer Soja- oder Fischsauce
3 Lime Leaves
1/2 Zitronengras
2 EL Zitronensaft
in die Suppe geben und 5 Minuten sieden lassen.
1 Pack Reisnudeln*
zugeben und nochmals etwa 5 Minuten sieden lassen.

Währenddessen
1 Pilzplätzli oder 1 Tofu (oder auch etwas Geschnetzeltes)
in Würfeln mit etwas
Sesam und Salz
Würzen und in
Sesamöl
goldbraun anbraten und als Topping servieren.

Der Paradiesspfel ist nichts anderes als eine Tomate. Wobei eine Tomate wäre zu kurz gegriffen... Am Samstag war ich im Gewächshaus vom Birsmattehof (unserer Gemüsegenossenschaft) eingeteilt zum Tomaten ablesen. Schoggijob. Es gab grosse gelbe Herzen, grüne Tiger, kleine dunkle Perlen und helle rote Runde und davon viele: bestimmt 1000 Stück.

Am Sonntag war ich auf demselben Biohof zum Essen an der Hoftafel eingeladen. Ein Essen mitten auf dem Bauernhof, gekocht zu 95% aus lokalen Zutaten. Auf die Kombination von Koch Pascal Steffen und Kochbuchautor Claudio Del Principe war ich sehr gespannt. Wie ein Kind vor Weihnachten habe ich mich auf diesen Tag gefreut.

Es gab mindestens 25 Teller zum probieren und die beiden unterschiedlichen Stile haben sich gut ergänzt. Begleitet von Wein des Weinguts Klus 177 wurden uns verschiedenste Gemüse und Teile vom Rind serviert. Ich lasse Bilder sprechen und entschuldige mich, dass die Teller teils schon halb leer gegessen waren, bevor ich die Kamera zücken konnte. (Wie man keinem dünnen Koch trauen sollte, ist meiner Meinung nach auch vollen Tellern nicht ganz zu trauen.)

Vor kurzem habe ich Pascal Steffen gefragt, wie er seine Küche beziehungsweise sein Restaurant bezeichnen würde. „Ich bin einfach Pascal und ich koche“, war seine einfache Antwort. Obwohl einfach den Tatsachen nicht gerecht wird, denn in jedem Häppchen steckt Akribie, Liebe und eine Geschichte. Für ihn eine Selbstverständlichkeit. Pascal ist sich bewusst, dass er noch viel mehr davon erzählen könnte, was hinter den Produkten steckt, die er in seiner Küche einsetzt. Mit einem Gemüseabo zu arbeiten, finde ich jedenfalls bemerkenswert!
Ich werde mir - noch bevor das Restaurant umzieht - einen Tisch im roots reservieren. Freue mich schon auf den Signature-Teller mit 30 Gemüsen. Bis es soweit ist, koche ich seine Schwarzwurzel-Carbonara nach.

Sehr viel. Kauf mir noch weitere seiner Kochbücher und fange an, seine Gemüseküche zu entdecken. Die Caponata hat mich schlichtweg von den Socken gehauen, das Rüeblipüree war auch nicht von schlechten Eltern.
Doch eigentlich war schon das Fenchel-Roggenbrot-Brot beim Amuse Bouche den Weg nach Therwil wert. Ich hätte direkt umkehren und nach Hause gehen können, um meine eigene Mutterhefe (Lievito Madre) anzusetzen. Diejenige von Claudio ist schon 10 Jahre alt und heisst Bianca. Bianca geht sogar mit Claudios Familie in die Ferien, sonst hätte ich mich sofort als Teig-Hütedienst angeboten.

Das frage ich mich auch. Gnuss auf einem Bauernhof gehört definitiv zu den 100 Dingen, die man gemacht haben muss, bevor man stirbt. Ich möchte jedenfalls noch viele solche Events zu erleben. Ein herzliches Danke!

In unserem Garten wächst Mangold fast das ganze Jahr durch und wir brauchen keine Setzlinge mehr zu machen, da er von selber versamt. Entsprechend brauchen wir etwas Rezeptabwechslung für den bunten Krautstiel. Für dieses Rezept habe ich mich von Richi Kägi (Food Scout) inspirieren lassen und es vegetarisiert. Ich bringe es gern zum Apéro mit und selbst eher Mangold-kritische Menschen finden es fein.

Ein grosser Bund Mangold
gut waschen.
Blätter in heissem Wasser ca. 5 Minuten blanchieren.

1 Knoblauchzehe
1 kleine Chilischote
in wenig Olivenöl
in einer Bratpfanne anrösten.
Hitze reduzieren.
Zerkleinerte Mangoldstiele mitbraten.
Inzwischen
6 getrocknete Tomaten (ohne Öl)
in dünne Streifen
schneiden und zusammen mit
2 EL Kapern
zugeben.
Nun die blanchierten Mangoldblätter beifügen
und alles nochmals etwa 5 Minuten braten.
Alles in ein hohes Gefäss oder den Mixer geben und mit
150 Gramm Frischkäse 
zu einem feinen Dip pürieren.

Die allerbesten getrockneten Tomaten, die ich je gegessen habe, kannst du hier direkt bestellen: https://www.biomondo.ch

Gute Burger sind ja schon was feines. Es muss aber nicht immer Fleisch sein. Wir haben hier bereits Rezepte für Tofuburger oder Bärlauchburger mit Quinoa geteilt, aber auch andere Ideen zum Beispiel mit Grillkäse. 
Nebst der Füllung, sind natürlich auch die Brötchen sehr wichtig. Ich kann euch da die beiden Rezepte für Burger Buns von Michèle sehr empfehlen.
Meine beiden Jungs lieben Hackfleisch-Patties, aber das Rezept für die "grünen" Erbsenburger hat auch sie überzeugt, ich möchte es deshalb mit euch teilen. ​

 Rezept für ca. 8 Patties

100 g Quinoa
nach Packungsanleitung kochen und abkühlen lassen.
150 g frischer Spinat (oder 2 aufgetaute Spinatwürfel), 
mit 
300 g aufgetauten Erbsen
und 
ein paar Basilikumblättchen 
zusammen pürieren. 
In einer Schüssel
2 Eier, 
60 g geriebener Parmesan oder Sbrinz, 
75 g Haferflocken, 
2 EL Zitronensaft, 
1 gehäufter TL Salz
und 
etwas Pfeffer
mit dem Erbsen-Spinat-Püree und
dem gekochten, abgetropften Quinoa vermischen und 15-30 Minuten stehen lassen.
Aus der Masse ca. 8 Patties formen und dann in
2 EL Öl
bei mittlerer Hitze goldbraun braten.

Für Kinder passt dazu eine simple Sauce mit Ketchup und Mayonnaise.
Wer mich kennt, der weiss, dass ich Chilisauce dazu mag und
​ gerne auch noch etwas Gemüse, Kapern oder Salat.  

Das Jahr der runden Geburtstage ist durch. Meine Freundinnen - mit Ausnahme von Ilona - haben alle die 40 geknackt. Zur Grillparty zum 41. von Lilly habe ich Salzzitronen mitgebracht. Und weil die so gut angekommen sind, und das Rezept wirklich ganz einfach ist, zeige ich euch hier diesen kurzen resp. langen Prozess: 10 Minuten arbeiten, 8 Wochen warten...

Warum sind Bio-Zitronen manchmal grün?

Sommerzitronen sind grün, wenn sie nicht behandelt werden. Sie sind trotzdem reif. Erst die Herbstzitronen werden von der Temperetaur wieder gelb.

1 Konfiglas mit Deckel
gut waschen und in einem Topf umgekehrt mit wenig Wasser oder im Steamer sterilisieren.
1 Bio-Zitrone
gut waschen und in 5mm Scheiben schneiden.
Eine Tasse Wasser
abkochen.
Erste Scheibe Zitrone ins Konfiglas legen, mit
Salz
bestreuen, sodass die Scheibe knapp bedeckt ist.
Nächste Scheibe mit Salz bestreuen usw.
Nach der letzten Scheibe
1 Nelke
2 Kapseln Kardamom
1 Loorbeerblatt
ins Glas stecken.
Das noch heisse Wasser darüber giessen, sodass die ganze Zitrone bedeckt ist.
Glas gut verschliessen, mehrmals wenden, sodass sich überall Wasser verteilt. Auf den Deckel stellen, abkühlen lassen.
Das Glas normal herum an einem kühlen, dunklen Ort (nicht im Kühlschrank) 6-8 Wochen abstellen und fermentirren lassen.

Wieso eigentlich immer Bio-Zitronen???

Salzzitronen geniesst du in kleinen Mengen als Würze. Sie passen nicht nur als Mitbringsel zum Grillfest!

Andere Anwendungsgebiete:
- als Zutat im Taschenbrot
- Tajine
- Orientalisches Ragout
- Salatideen
- Ossobucco

Schreibt ihr, wie ich, noch an der Einkaufsliste für Silvester?
Ich hätte hier ein Dessert-Rezept für Gross und Klein. Mein Neffe Sonny jedenfalls meinte, er möge dieses „Timarisu“ sehr gern. Entstanden ist das Rezept aus einer Fülle von Mandarinli, welche wir bei Gebana bestellt hatten.
Die Liefertermine sind bei Gebana nicht genau angegeben. Dafür sind die Früchte absolut frisch, saftig, süss, unbehandelt, bio und dazu noch fair produziert. Das Grundrezept stammt von Fooby, ich habe es aber deutlich fruchtiger gemacht und den Zimt und Cacao durch Vanille ersetzt. Es reicht für 10-12 Personen und klappt natürlich auch mit Orangen oder Clementinen.

18 Mandarinen
waschen.
Von 8 Mandarinen den Saft auspressen.
3 EL Zucker
4 EL Orangensaft oder Arancello
mit dem Saft gut mischen.
Die anderen Mandarinen ungeschält
in Scheiben schneiden und danach schälen. Die schönen Scheiben zur Seite legen.

500g Bio-Mascarpone
300g Bio-Rahmquark
1 dl Milch
3 Päckchen Vanillezucker (mit echter Vanille)
mischen.

Die erste Hälfte von
250g Löffelbisquits
in eine Auflaufform legen. Mit der Hälfte des Mandarinensafts tränken.
Die unschönen Mandarinenscheiben drauf legen. Mit der Hälfte der Mascarponemischung zudecken.
Die zweite Schicht Löffelbisquits verteilen und mit Saft tränken und Mandarinli belegen.
Mascarponecrème drüber geben
und mit den schönen Mandarinenscheiben dekorieren.

Für die Silvesterparty zeige ich euch auch noch meinen hübschen Trick, um die Gläser anzuschreiben. Die Idee ist an meinem 40. Geburtstag spontan entstanden und wurde seither schon mehrfach kopiert.

Das ist eine kurze Zusammenfassung eines langen Genossenschafter-Arbeitstages auf dem Birsmattehof. Zu unserem Gemüseabo gehört es dazu, dass wir einmal im Jahr mithelfen. Und es tut unglaublich gut! Weshalb?

Wenn du daran interessiert bist, einer SoLaWi beizutreten oder gar selber eine regionale Vertragslandwirtschaft aufzubauen, empfehle ich dir folgende Links:
- neuer Leitfaden von Bio Suisse (ich habe selbst im Rahmen meines Jobs ein Bisschen daran mitgearbeitet)
- Solawi
- RVL

Sei Teil eines alternativen Ernährungssystems!

Auf Sardischen Agriturismi habe ich mich in die Ricotta verknallt. Inzwischen gibt es sämigen Schweizer Bio-Ricotta im Handel. Aus der Packung nicht so himmlisch fluffig wie auf dem Agriturismo-Frühstückstisch, aber da kann man nachhelfen.

Auf dem Markt habe ich dann gestern diese süssen Minibirnen gefunden und ein letztes Pack Eier ergattert. Und beim Gärtnern ist mir ein Ast von einem alten Rosmarinstrauch abgebrochen.

So kam eins zum anderen und es entstand dieses leichte Dessert.

6 Mini-Birnen oder 3 normale Birnen
halbieren, in eine gefettete Auflaufform setzen. 
Kleine Butterstückchen
drüber verteilen.
3 EL Rosmarin 
sehr klein hacken, drüber streuen.
Allfällige Blüten für die Deko beiseite legen.
20 Minuten bei 100 Grad backen.
2 EL Zucker
drüber streuen und nochmals ein paar Minuten
bei hoher Temperatur mit der Grillfunktion backen,
damit der Zucker caramelisiert.

​1 ganzes Ei und 2 Eigelb
mit 
2 EL bestem Honig
rühren bis es schäumt.
​1 Becher Ricotta
öffnen und 2 EL zugeben und zu einer glatten Masse vermengen.
Die restliche Ricotta vorsichtig einrühren.
Die übrigen 2 Eiweiss
schlagen und sachte unter die Masse heben.

Zum Servieren die Birnenhälften und
​Rosmarinblüten auf das Mousse setzen.

Dass gesunde und umweltfreundliche Ernährung Hand in Hand gehen, weiss ich nicht erst seit dieser Ausgabe des FiBL Focus Podcasts. Hülsenfrüchte gehören definitiv zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung dazu. Möchtest du Kohlenhydrate reduzieren? Oder weniger Eier essen? Ich liebe Eier eigentlich sehr. Warum ich dennoch weniger Eier essen möchte, liest du hier.

Blühende Lupinen sind wunderschön, sie gedeihen in der Schweiz unter den Hülsenfrüchten mit am Besten. Sie lockern den Boden auf und nach Soja bieten sie den höchsten Rohproteingehalt. Mehr dazu lest ihr beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst. 

Im Beitrag von Ilona erfahrt ihr noch mehr über Lupinen und wie man sie als Snack zubereiten kann. Im November habe ich euch ein Rezept mit Auberginen in Lupinenmehl gezeigt, das aber auch mit Wintergemüse funktioniert.

• ​Saucen und Wähenteig binden
• Panaden ohne Ei
• Tätschli / Bratlinge / Frikadellen ohne Ei
• Crèpes und Pancakes mit weniger Ei und trotzdem schön gelb

Zubereitung: Zuerst wird das Mehl mit gleicher Menge heisser Flüssigkeit vermengt und etwas stehen gelassen, damit der Brei schön sämig wird.

 Ihr findet Süsslupinen direkt ab Hof auf dem Bio-Marktplatz: biomondo.ch

Ein gutes Geh-Ziel sind für mich die Wundertüten von "Too good To Go". Lebensmittel vor der Tonne zu retten ist auf jeden Fall eine gute Sache und ich finde die App echt smooth. Natürlich verdient Too good to go an jedem bestellten Überraschungspäckli nicht schlecht mit, aber für jene Firmen, die solche Päckchen anbieten, ist es eine tolle Werbeplattform. Ich habe so schon viele neue Produkte kennen gelernt, die ich sonst übersehen hätte. Ab und an komme ich dank "Too Good To Go" auch an etwas, dass ich mir aus Umweltgründen nicht mehr leiste, wie Fisch zum Beispiel. WIN WIN WIN würde ich sagen.

Abgelaufene Lebensmittel lassen sich meist viel länger konsumieren, als wir gemeinhin glauben. Es lohnt sich, auf seine Sinne zu vertrauen. Sogar vor Ablauf des Verbrauchsdatums eingefrorenes verpacktes Frischfleisch, lässt sich absolut noch gut geniessen.

foodwaste.ch hat dazu zusammen mit anderen Organisationen ein übersichtliches A4-Plakat für Profis veröffentlicht, das ich mir ausdrucke und in den Küchenkasten klebe:

Kommt gut an!

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