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Schweineleben

21/8/2017

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Letze Woche war in etlichen Schweizer Briefkästen ein grünes Heftli zu finden, das auf der Titelseite die Werbung eines Detailhändlers mit herzigen Säuli anprangert. Es ist nicht das erste Mal, dass wir solche Post erhalten und irgendwie stimmt sie doch nachdenklich... Sicher ist: beide, das Heft und die Werbung, zeigen Extreme; Momentaufnahmen, die nicht für die breite Masse gelten (und ja, es sind Massen, fast 1,5 Mio.Schweine auf 8,3 Millionen Menschen im Jahr 2016, davon etwa 2% Bio-Schweine).

Bei einem Spaziergang mit meinen Schwestern zu einem Bio-Betrieb in Baselland wurde mir bewusst, dass die Erwartungen bezüglich "Bio-Schweinehaltung" sehr unterschiedlich sind.

Geregelt ist: Bio-Schweine haben ab der vierten Lebenswoche Auslauf. Ferkel werden mindestens sechs Wochen lang von der Mutter gesäugt. Danach steht den Mutterschweinen ein Wühlareal und Beschäftigungsmaterial zur Verfügung. Die prophylaktische Gabe von Antibiotika ist verboten. Die Mastschweine werden in Gruppen gehalten, wobei jedem Tier 0,65 m2 Laufhof zur Verfügung stehen.

Obwohl viele Mutterschweine eine Weide haben, ist die nicht Pflicht für Bio-Schweine. Bio-Futter und das Zufüttern von Raufutter ist hingegen vorgeschrieben. Wenn man bedenkt, wie viel Kraftfutter, wie Mais, Gerste oder Soja produziert und zu einem beachtlichen Anteil importiert wird, ist dessen Produktion für mich auch ein wichtiger Punkt. Nicht zuletzt deshalb, ist "Bio" für mich persönlich beim Einkaufen das Mindeste. Ab und zu bestelle ich mir auch Alp- oder Weideschwein. Wer jetzt denkt, dass man Weide generell vorschreiben sollte, dem möchte ich mit folgendem Bild, das ich vorletzte Woche auf einer Alp geknipst habe, antworten:
Weide Alpschwein
Sollten alle Schweine in Schweiz Weide geniessen, müssten wir den Konsum nicht nur erheblich, sondern drastisch reduzieren.

Michèle

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Fleischsalat an Chimichurri-Salsa

10/8/2017

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Der hintere Teil einer Rinderzunge eignet sich vorgekocht zum Grillen. Der vordere magere Teil kann wie Siedfleisch verwendet werden. Da fällt mir schlichtweg nichts besseres ein als... Trommelwirbel... Siedfleischsalat. Aber eben mit Zunge. Diese habe ich übrigens am Matthäusmarkt in Basel erstanden. Das folgende Rezept reicht für 2 Leute als Hauptspeise oder für 4-6 als Vorspeise.

Zungensalat

1 Rinderzunge (ca. 1,2 kg)
mit 
1 EL Salz
im Dampfkochtopf 1,5 Stunden garen.
Den vorderen, mageren Teil der Zunge (ca. 400g)
in kleine Stücklein schneiden.

1 weisse Nektarine
2-3 Cuor die Bue oder andere fleischige Tomaten

klein stückeln und mit dem Fleisch und
Chimichurri
2 EL Essig

vermischen.
Mit 
0,5dl starkem Bouillon 
übergiessen, nach Belieben
salzen.
Nochmals mischen und etwas ziehen lassen und auf
Kopfsalatblättern

anrichten.
Dazu passt altes Brot, das ihr mit etwas Olivenöl im Ofen toastet.
Bild
Chimichurri ist eine Wissenschaft für sich. Ich überreiche euch einfach mal mein erstbestes Rezept, wobei ihr die Menge der Zutaten nach Belieben variieren könnt.

Chimichurri

viel glatte Petersilie
Saft einer Limette
1-2 Knoblauchzehen
getrocknete Chiliflocken
grobes Salz
Pfeffer
Olivenöl
wenig Thymian
wenig Oregano

zusammen mörsern.
1 Lorbeerblatt
1 gewürfelte Schalotte

zumischen und im Idealfall 2 bis 3 Wochen
​im Kühlschrank 
ziehen lassen.
Dieses Rezept eignet sich auch für Leute, die zwar vom Kopf her den Nose-to-Tail-Gedanken unterstützen, jedoch beim Essen etwas Mühe haben, wenn man das Fleischstück erkennt. Von meinem Mann habe ich für dieses Rezept einen "Stern" bekommen (das Maximum bei uns ist ein Stern, nicht etwa fünf). Es würde mich freuen, wenn ihr es ausprobiert.

Michèle

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Kraftsuppe vom Suppenhuhn

2/7/2017

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868 Millionen Eier. So fleissig waren die Schweizer Legehennen letztes Jahr. Das sind über hundert Eier pro Einwohner. Und grob geschätzt zweieinhalb Millionen Hennen. Meist leben diese ein Jahr lang, selten länger. Über den Daumen gepeilt müsste also jeder Haushalt einmal pro Jahr ein Suppenhuhn verzehren. Warum das kaum der Fall ist, ist schwierig nachzuvollziehen. Denn gemäss Chinesischer Medizin stärkt eine Kraftsuppe das Qi und gemäss Grossmutters Basler Kochbuch ist sie dem Kranken löffelweise zu verabreichen.
Kraftsuppe Suppenhuhn
Hochschwanger machte ich mich auf die Suche nach einem Suppenhuhn aus verlässlicher Quelle. Mein reserviertes Demerter-Huhn landete nämlich versehentlich in einem anderen Topf. Bei meinem Bauer des Vertrauens (Cäsar von Silberdistel-Kost) wurde ich dann doch noch fündig. Sobald unser Bébé da war, stellte sich meine Mutter in die Küche und kochte es - unter Beigabe von Gemüse - aus.
Man nehme
1 Suppenhuhn

putze es Innnen und Aussen gründlich
und bedecke es in einem grossen Topf mit

Wasser.
Nach dem Aufkochen schütte man das Wasser ab.
4 Karotten
2 Petersilienwurz
2 Fenchel

5 Wacholderbeeren
3 Lorbeerblätter
1 Zwiebel mit Nelken besteckt
zum Huhn geben und in
5 L Wasser
auf niedriger Stufe mindestens 4 Stunden lang auskochen.
Gegen Schluss gebe man
wenig Salz
dazu und koche es noch etwas weiter.

Die Zwiebel entsorgen.
Am ersten Abend nach dem Spitalaustritt assen wir zu dritt etwas Suppe mitsamt Fleisch und Gemüse. Danach gab es jeden Tag eine Schüssel der Kraftsuppe als Vorspeise. Nach einer Woche wanderte der Rest in den Gefrierer - für herausforderndere Zeiten. Bereits zwei Wochen nach der Geburt hatte ich grosse Lust Bäume auszureissen und Berge zu versetzen. Natürlich durfte und darf ich noch immer nicht Heben. Aber das Gefühl zu haben es zu können, ist einfach sensationell.
​
Unser neues Maiteli ist natürlich das zauberhafteste der Welt - so wie es die Kinder für alle Eltern sein sollten... und jetzt fallen mir gleich die Augen zu.
Bild

Michèle

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Mondweide - Augenweide

22/6/2017

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Zwischen Badenweiler und Sehringen am Fuss des Blauens startet unser Sonntagsspaziergang im Badischen. Entdeckt habe ich diesen Ausflug in der Badischen Zeitung im Dossier Genusswandern. Durch den Wald geht es - wahlweise via Aussichtspunkt "Alter Mann" - nach Sehringen zur Mondweide.
Selbstbedienungsladen Fruchtaufstriche
Am Strassenrand erwartet uns eine hübsche Auswahl an hausgemachten Fruchtaufstrichen. Der Blick ins Innere dann macht mich so richtig an. Ein Kuchenbuffet weckt die Lust auf den Nachtisch. Aber zuerst müssen wir etwas "Richtiges" essen.
Die Mondweide von Innen mit schönen Holztischen
Wir setzen uns draussen hin. Romantisch schief steht der Gartenzaun, die Gänseblümchen wachsen zwischen den Tischen und wir sind früh genug dran, um einen Tisch im Halbschatten wählen zu können.
Der Garten mit Bistrotischen gehört zur Mondweide
Die Menukarte ist denn auch ganz nach meinem Geschmack: Gemüsereiche Bistroküche, vorwiegend Bio- und regionale Lieferanten. 
Bild
Ich entscheide micht für einen kleinen Salat mit fruchtigem Dressing und eine Suppe mit Fleisch vom Weiderind. Die Gulaschsuppe ist zwar keine klassische, aber sie hat eindeutig lange genug gekocht - top.
Sommerlicher Salat und Gulasch vom Weiderind
Inzwischen füllt sich das Lokal. Zwei ältere Herrschaften stehen nach dem Blick in die Menukarte auf und gehen unverkostet wieder. Jaja, nicht jedem muss es in der Mondweide gefallen. Vielleicht war es zu teuer? Oder es hatte kein Schnipo auf der Karte? Oder sie mögen einfach nicht so gern Gemüse? Wer weiss... Unserem Geschmack hat die Mondweide jedenfalls eins-zu-eins entsprochen.

Mehr Einkehrmöglichkeiten findet ihr in der Kategorie Auswärts.

Michele

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Höfe in der Region Basel

25/4/2017

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Es gibt anscheinend Kinder, die denken, dass es lila Kühe gäbe. Das kann euch in der Region Basel eigentlich kaum passieren, denn mit den ÖV und selbst kurzen Beinen finden sich in der Umgebung schöne Bauernhöfe und Tierpärke. Büebli und ich haben in den letzten Wochen einige dieser Höfe besucht. Kürzlich hat mich eine Freundin nach Ideen gefragt. Das brachte mich auf die Idee zu diesem Beitrag für alle Basler Mamis:

Merian Gärten

Mein Gottimeitli schaut den Bibbeli in Brüglingen beim Schlüpfen zu. Neben seltenen Hühnerrassen findet ihr beim Hauptsitz von Pro Specie Rara viel Inspiration für den Gemüsegarten, das Kutschenmuseum, Vortragsreihen zu Natur und Ernährung, das sehr empfehlenswerte Café Merian und den ersten  bio-zertifizierten botanischen Garten Europas.

Neumatthof und Rehaghof

Bild
Dreiviertel der Aescher Bauernhöfe sind Biohöfe. Dennoch konkurrieren sie kaum, der eine verkauft Gemüse im Abo, beim anderen könnt ihr Bio-Rohmilch für 1.50 CHF aus dem Automaten lassen. Das ist noch Milch, sage ich euch. Also vergesst eure Flaschen nicht.

Märliweg und Schlatthof

Wer den Märliweg in Reinach absolviert hat, kann nach dem Bräteln an der Feuerstelle links den Berg gegen Aesch runter und wieder hoch laufen, um Schweinen und Rindern zu begegnen. Der Hof gehört der Christoph Merian Stiftung.

Klosterfiechten und spielen "auf der Alp"

Vom Bus 37 ist es nicht weit zum Hof Klosterfiechten. Hier könnt ihr Ziegen, Ponnies, Esel, Pferde und Kühe zu bestaunen. Leider sind die Kühe oft angebunden, aber die Weidesaison beginnt ja gerade erst. Wenn ihr den Berg hoch geht, kommt ihr zum Spielplatz "aus der Alp", wo man auch wunderbar picknicken kann.

Birsmattehof - Genossenschaftshof

Der Birsmattehof ist DER Gemüsekorbanbieter der Region. Für stillende Mütter gibt es sogar einen Spezialkorb ohne blähende Gemüse. Dienstags und donnerstags könnt ihr in Therwil von 15.30 - 17.30 Uhr direkt auf dem Hof euren Gemüseeinkauf aber auch selber zusammenstellen. 

Spaziergang nach Oltingen

Nach einem schönen Spaziergang am Ende des Baselbiets - z.B. rund um die Geissfluh herum - lohnt der Abstecher nach Oltingen; ein Blättli tilgen im "Ochsen", danach Rohmilch, Käse, Rauchwürstli und Trockenfrüchte beziehen im Selbstbedienungslädeli von Familie Spycher-Gass. Zu sehen gibt es Milchkühe und Jungrinder.
Ausflugs-Tipps etwas weiter weg:

Wilder Westen - Hof und Restau
Dinkelbergerhof - Spaziergang und Einkehr
Maiengrün - Hofladen und Alpakas
Agrovision Burgrain - Essen, Spielen, Einkaufen

​Die Liste ist natürlich nicht abschliessend... Ich bin selbst immer dankbar für Tipps!

Michèle

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Frühlingzeit ist Setzlingszeit

21/3/2017

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Liebe Blogleserinnen und Gartenfreunde - es ist soweit: Die Tulpenzwiebeln quälen sich aus dem Boden, die Gartenmöbel werden frisch geschliffen, der Nüssler spriesst und es ist höchste Zeit ein paar Setzlinge zu ziehen. Bei mir wachsen schon vier Sorten Tomaten, Schnittsalat, Radiesli, Kürbis, Spinat und Dill... 
Setzlinge
Als Ansaatschalen eignen sich Eierkartons, WC-Papier-Rollen oder Plastikschalen vom letzten Jahr - bloss nicht extra etwas kaufen!
Im April säe ich dann noch Gurken, Patisson, Zucchini, Krautstiel und Kapuzinerkresse an. Ausserdem werde ich versuchen, ein paar "Unkräuter" wie Giersch, Löwenzahn und Spitzwegerich anzusiedeln - auch die will ich essen. Was esst ihr diesen Sommer?

Michèle

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Sonntag im Dreiland: Einkehren im Dinkelbergerhof

10/3/2017

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Kurz nach dem Dorfausgang von Obereichseln bemerken wir, dass wir diesen 2km-Spaziergang oberhalb von Rheinfelden D vorletzten Herbst schon einmal gemacht haben. Dieses Mal kommen wir aber deutlich zügiger voran. Das Biotop am Mägdebächlein lassen wir links liegen. Uns treibt der Hunger weiter nach Adelhausen. 
Ziegen
Ziegen
Die Luft ist klar. Der Frühling nicht mehr weit. Und die Burenziegen zeigen sich show-bereit. Pierre und ich haben hier fast im selben Moment abgedrückt.
Im Dinkelbergerhof gleich an der Hauptstrasse von Adelhausen begrüsst man uns freundlich. Die Ausstattung des Restaurants ist etwas altbacken, die Dekoration aber durchaus geschmackvoll.
Menu vom ersten Märzsonntag
Die aktuelle Menuekarte präsentiert sich übersichtlich, die Entscheidung fällt trotzdem schwer - ganz nach meinem Geschmack. Das Kind wird kurzum gefragt, was es denn am liebsten essen möchte. Nur Pommes könne man nicht anbieten, denn das Restaurant verfüge über keine Fritteuse. Noch ein Pluspunkt, in meinen Augen.

​Die gewählten "blutten" Nüdeli lassen sich nicht lumpen. Das Ragout von Kalbstafelspitz und das saisonale Gemüse schmecken mir hervorragend. Und die Libella-Limonade lässt Kindheitserinnerungen aufsteigen.
Grosser Salat mit Bergkäse
Aber wenn wir ehrlich sind: Ein gutes Restaurant erkennt man doch bereits am Brot. Wir kommen bestimmt wieder!

Michèle

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Orientalisches Gerstotto mit Feta

8/3/2017

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Gastbeitrag

​​Das Menü der Köchin Barbara Erath beim Mittagstisch war so lecker – da musste ich auch gleich das Kochbuch kaufen, aus dem sie die Rezepte hatte. Es heisst Jerusalem – Das Kochbuch. Daraus hier ein unspektakuläres aber leckeres und einfaches Wintergericht. Ganz nach meinem Gusto... und meine Familie hatte es auch sehr gern…
Kochbuch Jerusalem von Ottolenghi und Tamimi mit feinen einfachen orientalischen Rezepten. Zum Beispiel Risotto mit Gerste und Feta
In einem Topf
3 EL Olivenöl
erhitzen und darin
½ Stange Lauch
2 Schalotten 
4 Knoblauchzehen

alles fein geschnitten, bei geringer Hitze 5 Minuten anschwitzen.
Danach abgespülte
200 g Rollgerste (z.B. von Pro Montagna, Schweizer Produkt aus der Bergregion) 
½ Teelöffel Salz
600 ml Gemüsebouillon

1 Dose (400g) Tomatenstücke
1 Glas (300g) passierte Tomaten
4 Streifen Zitronenschale
4 Thymianzweige frisch oder 2 TL getrocknet
1 Prise Zucker
½ - 1 TL Paprikapulver

1 Loorbeerblatt
zugeben, gut verrühren und zum Kochen bringen.
Rund 45 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen,
dabei immer wieder umrühren. Falls nötig,
etwas Wasser
dazu giessen. In der Zwischenzeit
2 EL Sesamsamen oder Kümmelsamen
in einer Pfanne ohne Fett rösten.
300 g Feta
in 1-2 cm grosse Stücke schneiden, mit
1 EL Olivenöl
beträufeln,
mit den Sesamsamen oder zerstossenen Kümmelsamen bestreuen,
mit frischen
Oreganoblättern
garnieren.
(Bei mir hat der Topf auf der Terrasse die Blätter noch hergegeben.)
Gerstotto abschmecken, Zitronenschale entfernen.
Gerstotto mit Nüsslisalat und Feta - gesundes Rezept mit Gerste
Dazu passt: Nüsslisalat mit Apfelstücken und gerösteten und caramelisierten Mandelvierteln.

Karin

Unsere Kollegin Karin wohnt in Aarau - ihre einfach, kreative Küche passt zu uns. Sie experimentiert gerne mit Gewürzen und Zutaten nach der 5 Elemente-Lehre. Da ihre zwei Teens vegetarisch essen, gibt’s von ihr bei uns auf dem Blog nun ab und an Rezepte mit Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse. Wenn ihr auch einmal Lust habt, einen Gastbeitrag zu schreiben - nehmt ungeniert Kontakt  mit uns auf.
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Auf Hof Maiengrün zeigt Meier, dass es auch anders geht

18/2/2017

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Schon auf dem Weg vom Postauto zur Igelweid begegnen Söhnchen und ich den ersten Engadinerschafen. Eine seltene Rasse, die für ihr gutes Fleisch bekannt ist. Herr Meier, ursprünglich Metzger, wagte mit 50 den Neuanfang: Er machte den Abschluss als Agrarpraktiker und ist heute mehr Bauer als Metzger.
Hochträchtige Engadinerschafe KAGfreiland Hof Maiengrün
Diese Engadinerschafdamen werden in den nächsten Tagen ablammern und weilen deshalb ausnahmsweise im Stall
Lediglich 5 Hektaren Land umfasst der Hof Maiengrün auf einem der Hügel zwischen Reuss und Aare. In den warmen Monaten leben hier auch Schweine in einem mobilen Stall auf wechselnden Weiden. Das Fleisch soll nach noch mehr schmecken als Meier es sich aus seiner früheren Bio-Metzgerei gewohnt ist: Die Tiere stecken ihre Rüssel in den Dreck, sie geniessen nicht nur Getreide und Hülsenfrüchte, sondern - wie es ihrer der Natur entspricht - auch Gras und Bodentierchen.

In einer umgebauten Doppelgarage hat er seine Metzgerei eingerichtet. Alles ist klein dimensioniert, denn vor 5 Jahren hätte er nicht gedacht, dass es mit der Direktvermarktung so gut laufen würde. In der Schweiz schliesst praktisch wöchentlich eine Metzgerei ihre Türen und viele grössere Höfe werden zu noch grösseren Betrieben fusioniert. Herr Meier ist der lebende Beweis, dass es auch anders geht, selbst in einer Zeit, wo das Metzgerhandwerk kaum mehr die ihm zustehende Wertschätzung bekommt. Inzwischen betreiben Herr und  Frau Meier einen gut laufenden Genuss- und Wollladen.
Alpaka Weide bei Hägglingen
Jedem Alpaka sein Name
Im Hofladen gibt es Spezialitäten wie Kutteln italienischer Art, Schwartenmagen im Glas, Gourmet-prämierten Fleischkäse und selbst im Winter eine zweistellige Zahl an verschiedenen Bratwürsten. Balsamico und Eier kommen ebenfalls vom eigenen Hof, ergänzt durch ein ansprechendes Sortiment aus Partnerbetrieben. Die Wolle stammt von den Alpakas, die sofort angestürmt kommen, wie er sie bei ihren Namen ruft. Die freundlichen Wesen mit ihrem dicken Fell und Augen-zum-drin-versinken fressen ausschliesslich Gras und Heu.
Alpaka Hengst
Noch ist Winter - im März wird dieser Hengst geschoren
Lukas Meier Alpaka füttern
Körnli vertragen Alpakas wegen ihrer drei Mägen nur in homöopathischen Dosen
Demnächst erfüllt sich Meier einen Traum: Er wird in seinen Ferien die Herrmannsdorfer Landwerkstätten besuchen. Von dort stammt auch der Tipp für seine aussergewöhnliche Hühnerrasse: Sulmtaler Gockel sind eine hierzulande noch unbekannte Delikatesse. Die Hühner legen zwar nicht jeden Tag ein Ei, dafür ist auch das Suppenhuhn weit mehr als geduldet. Aus deren Brustfleisch stellt Meier Aufschnitt her, der um längen besser schmeckt als der vom Poulet aus dem Supermarkt.
Sundgauer Gockel mit seinen Hennen
Wegen der Vogelgrippe müssen die Sulmtaler Hennen und ihre beiden Güggel aktuell mit dem Wintergarten Vorlieb nehmen
Mit einem Rucksack voller Festessen treten wir den Heimweg an. Fest steht: Was im Mai grün ist, kann auch schon im Februar bezaubern.
Herzlichen Dank für einen unvergesslichen Ausflug, liebe Meiers!
​Und grüssen Sie mir Ihren Neuntöter.

Michèle
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Gutes Kalbfleisch ist rosarot

2/2/2017

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Artgerecht gehaltene Kälber haben Auslauf und sie erhalten nebst unveränderter Kuhmilch und einer Handvoll Getreide (welches für die Ausbildung der Pansenzotten und somit eine gesunde Verdauung wichtig ist) auch Gras und Heu.

Durch dieses Raufutter und die Bewegung wird das Muskelfleisch rosarot. Somit ist es auch nicht überraschend, dass Fleisch von Bio-Kälbern und Kälbern aus Mutterkuhhaltung im Schnitt rötlicher ist, als das von Kälbern anderer Label (Quelle). Sehr weisses Fleisch kann hingegen auf einen Eisenmangel hindeuten. Natürlich hat auch das Alter einen Einfluss auf die Farbe, den Unterschied zwischen Rind und Kalb merkt man aber vor Allem am Geschmack und der Löslichkeit des Bindegewebes, was wir im Volksmund als Zartheit bezeichnen würden. 

Metzgereien ziehen dem Bauern etwas vom Preis ab, wenn das Fleisch rindfleischartig rot ist. Ebenso werden seit drei Jahren Abzüge gemacht, wenn das Fleisch ganz weiss ist, da dies auf eine tierschutzwidrige Haltung schliessen liesse.

Aktuell ist übrigens wieder Kalbfleischsaison.

Michèle

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