Bestimmt wisst ihr, dass Bananen grün und gekühlt nach Europa kommen und dann mittels Temperaturerhöhung und Gas gereift werden - sonst fänden wir nicht jeden Tag so perfekt gelbe Früchte im Laden. Das eingesetzte Ethen (auch Ethylen) ist ein Planzenhormon, welches auch von Früchten selbst ausgeschieden wird. Es reguliert quasi die Reifung. Äpfel scheiden das Gas in besonderem Masse aus. Man kann sich dieses Wissen also zur Reifung von Kiwis oder Bananen zu Nutze machen, indem man sie für ein paar Tage zusammen sperrt.
Dank diesem einfachen Trick profitieren wir den ganzen Winter lang von reifen Kiwis. Vor einem Monat haben wir nämlich die Bäume meiner Schwiegermutter abgeerntet. Die stehen in der Lombardei und werfen jährlich etwa 800 Früchte ab. Im kühlen Keller sind die einige Monate haltbar.
Noch vor ein paar Jahren dachte ich, alle Kiwis kämen - wie die Vögel - vom anderen Ende der Welt. Ich weiss inzwischen auch von Kiwibäumen, die in der Umgebung von Basel gedeihen und frage mich ganz ernsthaft, warum die Schlingpflanzen nicht mehr Gärten in der Region zieren. Und falls ihr jetzt - was mich sehr freuen würde - überlegt, wo ihr eine Kiwi pflanzen könntet: Ich schreibe bewusst im Plural, weil es bei dieser Pflanze immer ein Männchen und ein Weibchen braucht.
2 Kommentare
Trinkst du auch ab und zu gerne eine Tasse Schwarz-, Grün-, oder Weisstee?
Wenn ja, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass dein Tee von einer Pflückerin in einem der wichtigen Anbaugebiete in Indien, Indonesien, China, Kenia oder Sri Lanka gepflückt wurde. In Sri Lanka sind rund 10% der Bevölkerung in der Teeindustrie tätig, welche für das Land die wichtigste Einnahmequelle ist. Teepflücken ist traditionell Handarbeit. Denn wenn der Tee qualitativ hochwertig werden soll, dürfen nur die obersten drei Blätter verarbeitet werden. Weil Frauen dabei als sorgfältiger gelten als Männer, sieht man in den Teeplantagen fast ausschliesslich Pflückerinnen arbeiten. Sie verdienen für diese extrem harte Arbeit rund 2.50 CHF pro Tag. Für 1 Kg Tee müssen ca. 80'000 Blattknospen gepflückt werden. Die Pflückerinnen leben mit ihren Familien in kleinen Blechhütten, oft ohne sanitäre Einrichtungen. Häufig müssen auch die Kinder in den Plantagen arbeiten. In der konventionellen Teeproduktion werden zudem viele chemisch-synthetische Pestizide und Dünger eingesetzt. Bei uns gibt es manchmal einen Aufschrei, wenn ein Konsumentenmagazin Rückstände in den Tees findet, dass aber die Arbeiter, welche die Pestizide ausbringen dies meist total ungeschützt machen, wird selten thematisiert (siehe auch mein Artikel zum Thema Pestizide)
Nachdem ich in diesem Jahr in Sri Lanka verschiedene Teeplantagen besucht habe, achte ich noch mehr darauf, dass mein Tee Fairtrade und biologisch ist.
Die Förderung gewerkschaftlicher Organisation auf den Plantagen, geregelte Arbeitsbedingungen und das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit sowie Diskriminierung sind nur einige Argumente für Fairtrade. Fairtrade bezahlt auch Mindestpreise und schüttet Prämien aus. Der Bio-Anbau wird durch zusätzliche Bio-Prämien gefördert. Die Prämien, die die Pflückerinnen über den Fairen Handel für ihren Tee erhalten, fliessen zum Beispiel in Schulmaterialien und Schulunterricht für die Kinder. Auch wenn von den Fairtraide Aufschlägen nur wenige Rappen bei den Pflückerinnen ankommen, schmeckt mir persönlich dieser Tee einfach besser.
Wer noch mehr über das Thema nachlesen will, dem empfehle einmal bei den netzfrauen.org vorbeizuschauen.
Ilona
Auf unserer Landreise in den Süden Italiens haben wir, wie die Maus Frederik, Farben und Sonnenstrahlen für den Winter gesammelt. Jetzt, wo die Tage kürzer werden, möchten ich sie mit euch teilen. „Kurz bevor Italien ins Meer fällt“ beschreibt Kirsten Wulf im Roman „Aller Anfang ist Apulien“ diesen Zipfel Erde, mit dem ich beginnen möchte.
„Unser“ Trullo
Beim ersten Trullo freuten wir uns wie damals beim ersten Zebra in der Serengeti. Aber wir merkten bald, auch hier handelt es sich keineswegs um eine einsame Touristenattraktion. Nein, Trulli, die runden weiss getünchten Steinhäuser mit dem spitzen Dach gibt es im Itria-Tal zu Hauf. Zusammen mit unzähligen uralten Olivenhainen und prächtigen Masserien zieren sie die rote Erde des Italienischen Stiefelabsatzes.
Das Trullo, welches wir gemietet haben, ist ein Traum für alle Küchenfreunde. Dieser Ort ruft förmlich danach zwanzig Freunde einzuladen und für sie ein Festmahl zuzubereiten. Seien es Orecchiette mit Rapen (eine Art Broccoli), ein Risotto mit Weissen Bohnen, Speck und Rosmarin oder eine Pizza Verdure aus dem Steinofen.
Slow Food
Zum Einkaufen und Einkehren empfehle ich euch, den Schildern mit der Aufschrift „Azienda Agricola“ zu folgen. In den Hofläden bekommt ihr nicht nur Olivenöl, auch Taleggio, Kichererbsen oder hausgemachte Teigwaren kommen von hier. Von den süffigen Weinen fange ich gar nicht an zu berichten… Aber auch in den weissen Städtchen - Cisternino, Martina Franca oder Ostuni - werdet ihr nicht zu kurz kommen. Besonders gefallen hat es unserem Gaumen in der Taverne della Torre in Cisternino.
Und wenn ihr dann noch Brot für den nächsten Tag braucht, fragt doch den Tankstellenwart von Celli Massepica. Er hat uns nicht nur erklärt, wie wir die harten Brotkringel zu essen haben (nämlich lieber 5 als 6 Sekunden in Wasser tauchen, mit Olivenöl beträufeln, etwas Salz und Oregano dazu), sondern gleich eine Packung davon geschenkt.
Michèle
Wenn ich nicht gerade im Mutterschaftsurlaub bin, arbeite ich regelmässig mit Bäuerinnen und Bauern zusammen. Als BWL-erin bin sehr oft beeindruckt, welche Managementaufgaben sie in ihrem Job zu bewältigen haben:
Sie müssen ihre Betriebe regelmässig auf neue Marktentwicklungen und eine ändernde Agrarpolitik ausrichten, entsprechend risikobehaftete Investitionen tätigen, Bauherr sein, einen Maschinenpark verwalten sowie mit Zulieferern und Abnehmern verhandeln. Aber auch sozial müssen sie es drauf haben: Sie führen Mitarbeitende, leiten Lernende an und beobachten und versorgen einen Stall voller Tiere. Dann muss der Hofdüngerfluss und sämtlicher Tierverkehr in einer Datenbank erfasst werden, sichergestellt sein, dass der Tierarzt das Behandlungsjournal ausfüllt, je nach Label ist ein Auslaufjournal und einen Biodiversitätskatalog auszufüllen und für die Steuererklärung eine ordentliche Buchhaltung vorzuweisen. Und als ob das nicht reichen würde, fahren sie nebenher noch Postauto, kümmern sich um die Kinder, während die Frau auswärts arbeiten geht. Bei all dem sollten sie stets ihr Image wahren - denn jeder sieht, was sie machen. Natürlich sind nicht alle top geeignet für diese vielfältigen Aufgaben, aber viele sind es. Michèle
Ilona
Die Vereinigung zur Förderung alter Fruchtsorten Fructus hat für 2017 die Quitte als Obstsorte das Jahres ausgerufen. In der griechischen Mythologie werden der Quitte Glück, Liebe und Fruchtbarkeit zugeschrieben. Quitten sind aber in den letzten 50 Jahren nach und nach aus den Gärten verschwunden und viele kennen die feine Frucht gar nicht mehr. Fructus sucht zur Zeit alte Quittenbäume in der Schweiz. Meldet euch bei der Vereinigung wenn ihr einen alten Quittenbaum mit einem Stammumfang von mehr als 30 cm habt.
Ich liebe Quitten und freue mich jedes Jahr wenn im Herbst die feinen Früchte reif werden, denn sehr lange lagern kann man sie nicht. Leider ist die Quittenernte in diesem Jahr sehr klein ausgefallen da im Frühling viele Blüten verfroren sind. Allen, die trotzdem Quitten haben, kann ich mein Rezept für eine Quittencreme ohne mühsames Rüsten empfehlen. Ilona
Wir kaufen meistens unsere Milch bei Coop oder Migros. Manchmal aber auch direkt beim Bauern (zum Beispiel bei einem Hof in der Region Basel).
Bei der Mikrofiltration wird zuerst die Milch in Rahm und Magermilch unterteilt. Die Magermilch wird in einer Mikrofiltrationsanlage mit einer keramischen Membran mit kleinsten Poren entkeimt. Der Rahm wird auf 125 Grad erwärmt, homogenisiert und zur Einstellung des gewünschten Fettgehalts der Milch wieder beigemischt. Dann wird das Milchgemisch noch pasteurisiert.
Das ergibt dann ESL-Milch (extended shelf life), die im Laden länger haltbar ist. Die Bio-Milch von Migros ist deshalb gekühlt rund 15 Tage ungeöffnet haltbar. Die Bio-Milch von Coop, die nicht mikrofiltriert wurde, nur ca. 5 Tage. Noch als Ergänzung, bei der UHT-Milch wird die Milch einige Sekunden lang auf 135 bis 155°C erhitzt, sofort wieder abgekühlt und homogenisiert. Sie ist so ungekühlt 10-12 Wochen haltbar. Wenn die Milch geöffnet ist, sind alle Milchflaschen, auch UHT, innert 3-5 Tagen aufzubrauchen. Milch beim Grossverteiler ist in der Regel standardisiert auf mindestens 3.5% Fett. Kuhmilch hat einen natürlichen Fettgehalt von durchschnittlich 3.8 Prozent. So viel zum Thema "frische" Kuhmilch! Ilona
Heute gibt es ein Rätsel: Was denkt ihr, wie alt werden....
a) Kälber b) Rinder c) Milchkühe d) Schweine e) Lämmer f) Poulets h) Legehennen i) Forellen bevor sie geschlachtet werden? Die Auflösung folgt unterhalb der Bilder. a) Kälber werden mit Abzügen bestraft, wenn sie über 160 Tage alt sind. Über 240 Tage gelten sie gemäss Proviande Tabelle nicht mehr als Kälber. b) Mast-Rinder aus dem Stall, welche viel Kraftfutter fressen, werden plus minus 1 Jahr alt. 10 Monate jung sind sie, wenn sie direkt von der Mutterkuh gesäugt wurden (z.B. Natura Beef bei Coop). Bio Weide Beef von der Migros wird maximal 27 Monate alt. Je älter, desto grobfasriger wird das Fleisch, aber - Grasfütterung vorausgesetzt - auch schmackhafter. c) Der Schnitt liegt bei 6 bis 7 Jahren. Sie fangen mit 2 oder 3 Jahren an Milch zu geben. Danach braucht man sie für die Wurst. Kühe können aber durchaus über 20 werden. d) Schweizer Schweine werden circa ein halbes Jahr alt. In Italien wird Salami aber aus deutlich älteren Schweinen gemacht. e) Bei den Lämmern wird nicht das Alter als Massstab genommen, sondern dass sie noch keine Schaufeln (vordere Schneidezähne) haben. In der Regel sind sie zwischen einem halben und einem Jahr alt. f) Herkömmliche Poulets wachsen gemäss Labelvergleich von KAGfreiland nur ca. 40 Tage bevor sie geschlachtet werden. Freiland-Poulets 56 Tage und Bio-Poulets mindestens 64 Tage. h) In der Regel lebt eine Legehenne ein Jahr, selten 18 Monate ohne Mauser, also dem Austausch des Gefieders, weil die Schalenqualität dann abnimmt und die Eier unregelmässiger kommen. Mit Mauser (betrifft Schweizer Legebertiebe im einstelligen Prozentbereich) bis 2 Jahre. Manchmal kaufen Privatpersonen die "ausgedienten" Legehennen für den eigenen Garten, wo sie durchaus viel länger leben können. i) Bio-Forellen werden mindestens 18 Monate, denn sie sollen nicht zu intensiv gefüttert werden (Auf S. 146/147 im Reglement nachzulesen) Bei den anderen Forellen kenne ich keine Zahl. Die Zahlen gelten für Betriebe, welche ihr Produkte einem Zwischenhändler verkaufen und nicht ausschliesslich direkt vermarkten. Ich lasse das hier ansonsten unkommentiert, bin aber gespannt, wie ihr getippt habt und was ihr so über das Alter denkt. MichèleAls ich noch wenig über Bio wusste, dachte ich dabei vor allem an die Themen "wenig Zusatzstoffe" und "ohne Pestizide". In den letzten Jahren wurde mir bewusst, dass auch der Verzicht auf Kunstdünger dazugehört. Unsere Nahrung kann nur auf einem reichen Boden wachsen. Jede Ernte entzieht dem Boden unter anderem Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Diese Nährstoffe müssen ersetzt werden. Der richtige Einsatz von Dünger ist eine grosse Herausforderung. Zwar steigen mit viel Dünger die Erträge. Jedoch entziehen diese höheren Erträge dem Boden auch mehr N, P und K. Das heisst, es braucht für die nächste Saat bereits ein klein wenig mehr Dünger. Und schon befindet man sich in einem Teufelskreis: Der Boden degradiert, d.h. seine Fruchtbarkeit nimmt ab, organische Substanz geht verloren. Ein degradierter Boden kann gelöste Nährstoffe schlechter binden und speichern. Das führt dazu, dass die ausgebrachten Nährstoffe mit dem Bodenwasser ausgewaschen werden. So ist es auch wenig überraschend, wenn es in Gewässern zu einem Übermass an Düngern kommt. Degradierte Böden sind vor allem auf der Südhalbkugel ein Problem. Und durch den Zukauf von synthetischem Dünger begeben sich die ärmeren Gebiete zudem in eine Abhängigkeit von Agrokonzernen. Für den Erhalt von Humus sollten statt Kunstdünger der Anbau von Hülsenfrüchten, Kompost, tierische Dünger, Agroforstwirtschaft und Gründüngung berücksichtigt werden (Quelle: WWF). Eine Düngung also, wie sie auch in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt wird. Falscher Düngereinsatz lässt aber nicht nur Böden verarmen, er sorgt auch für eine Anreicherung von Klimagasen. Pro Tonne des zur Herstellung von Stickstoffdünger benötigten Ammoniaks gelangen circa fünf Tonnen CO2 wieder in die Atmosphäre. Hinzu kommt, dass jede Anwendung des Düngers auf den Feldern unvermeidlich Lachgas freisetzt: Laut dem Europäischen Stickstoffassessment entweichen pro 100 Tonnen Dünger zwei bis fünf Tonnen Lachgas. Die Wirkung von Lachgas ist für unser Klima 295 Mal schädlicher als CO2! Mein Aufruf im Rahmen der Blogparade des WWFs lautet also: Kaufe Südfrüchte in Bio-Qualität, am besten mit der Knospe, denn die verbietet Flugimporte. Was tut ihr #forgenerationstocome ? MichèleBeitrag geändert am 21.9.17
Wie die meisten wohl bereits wissen, bin ich auf einem Bauernhof aufgewachsen. Schon von klein auf war ich regelmässig im Kuhstall. Wir hatten immer Kühe mit Hörnern. Natürlich muss man da im Umgang mit den Tieren immer gut aufpassen, aber die Hörner gehören für meine Familie und mich einfach zur Kuh. Die Hörner sind für die Kommunikation, das Sozialverhalten und den Stoffwechsel der Tiere zentral. Michèle hat bereits einmal über Hörner, ihren Nutzen und, dass es auch natürlich hornlose Rassen gibt, berichtet: über Hörner.
Aktuell tragen in der Schweiz weniger als 20% der Kühe noch ihre Hörner. Die Hornkuh-Initiative fordert, dass Halter und Halterinnen von Tieren mit Hörnern finanziell unterstützt werden. Die Initiative kommt 2018 zur Abstimmung. Um die Hornkuh-Initiative zu unterstützen läuft aktuell ein Crowdfunding. Ich möchte euch dieses Crowdfunding ganz fest ans Herz legen. Auch wenn ihr kein Geld spenden wollt, schaut doch den schönen Film der IG Hornkuh an! Ilona |
Hallo!Wir sind Michèle und Ilona und bloggen über unsere Liebe zum Essen und allem drum herum.
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