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Blog lesen und Energie verbraten

4/9/2018

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Man kann geteilter Meinung sein über den Sinn oder Unsinn eines CO2-Ausgleichs. Ist es doch eigentlich nichts anderes als eine Ablasszahlung. Trotzdem haben wir den Ablass für unseren Blog bezahlt. 
Denn mit unserem Blog, stossen wir sehr viel CO2 aus. Nicht weil wir so heiss kochen, sondern weil jede Google-Suche, jedes surfen auf einer Website Strom verbraucht. Endgeräte wie Computer und Handys, die Daten- und Rechenzentren mit ihren Servern und Kühlagregaten und die Kommunikationsnetze inklusive Mobilfunkstationen und Internet-Router benötigen Strom. Eine Studie der EMPA zeigte 2012, dass der Betrieb des Internets Jahr für Jahr rund 4,6 Terawattstunden Strom verbraucht, das sind knapp 8 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs. Zum Vergleich: Das Atomkraftwerk Mühleberg produziert rund 3 Terawattstunden pro Jahr. Heute ist der Stromverbauch durch das Internet noch viel grösser, denn seit 2012 ist das Internet stark gewachsen. 

Wäre das Internet ein Land, hätte es den weltweit sechstgrössten Energieverbrauch. 
Blog Stadt Land Gnuss Stromverbauch CO2 Energiesparen
Damit unser Blog nicht zu schlecht für das Klima ist, unterstützen wir das Holzofen-Projekt in China. Wir finanzieren damit effiziente Holzöfen im Südwesten von China, damit die Köchinnen weniger Holz benötigen und die Wälder geschont werden. Das ist eine kleine Massnahme im World Wide Web, welches in Zukunft wohl einen grossen Teil von unserem Strom auffressen wird.

Grösser wäre die Wirkung, wenn Webseiten, Apps und andere viel genutzte Programme in einem "Dark Mode" zur Verfügung stünden. Dieser Post gibt euch einen kleinen Vorgeschmack auf die Zukunft.

Mehr zum Thema Klima und Energie: WWF Schweiz. 

Michèle & Ilona

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Das Ende vom Genuss

16/6/2018

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Bitte um Nachsicht, dass ich heute mit einem ungeniessbaren Thema aufwarte. Aber es ist eben so, wie ein gewisser Herr Beck sagt: Die Mahlzeit endet nicht, wenn man sich vom Tisch erhebt, sondern am nächsten Morgen, wenn man in bester Form aus dem Bett klettert.
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​Und was verdaut wird, landet früher oder später auch in einer Abwasserreinigungsanlage.

Phosphor

Die Ausscheidungsprodukte von Tieren schaffen es immer wieder in die Medien. Denn sie werden als Dünger auf Felder ausgebracht und gelangen, wenn übermässig oder falsch gedüngt wird, ins Grundwasser. Fast seltener, dünkt es mich, macht sich jemand Gedanken über die menschlichen Ausscheidungen. Ich weiss beileibe nicht viel über den menschlichen Stoffwechsel, aber: wir nehmen durch proteinreiche Ernährung und verarbeitete Lebensmittel viel Phosphor auf. Dieser Mineralstoff ist lebensnotwenig, die Reste werden hauptsächlich über den Harn ausgeschieden.
Klärschlamm ist kein Dünger - enthält aber grosse Mengen Phosphor. Heute darf in der Schweiz Klärschlamm nicht mehr als Dünger verwendet werden. Er wird in Kehricht- und Schlammverbrennungsanlagen verbrannt und in Zementwerken als Brennstoff genutzt. (...) Im Klärschlamm sind grosse Mengen Phosphor gebunden, die heute nicht genutzt werden. Die neue Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen (VVEA) verlangt nun, dass spätestens ab 1. Januar 2026 das Phospohr im Abwasser zurückgewonnen werden muss. www.umwelt.sg.ch


​Medikamente und Hormone

Schadstoffe - auch in kleinster Form - sind eine Bedrohung für Wasserlebewesen: Hormonaktive Stoffe können die Fortpflanzung von Fischen, Amphibien und Schnecken beeinflussen und das weitverbreitete Schmerzmittel Diclofenac kann bei Fischen in umweltrelevanten Konzentrationen Nierenschäden verursachen. 
Antibiotika nehmen wir oftmals unbewusst ein! Darauf achte ich, seit mein Apotheker bei meiner Bitte um Halswehlutschtabletten einer bekannten Marke fragte, ob ich denn gegen meinen vermuteten Virus wirklich ein Antibiotikum nehmen wolle.

​Unberechenbar ist vor Allem der Cocktail an Spurenstoffen, mit denen die Abwassereinigungssysteme fertig werden müssen. In herkömmlichen Anlagen werden Mikroverunreinigungen kaum entfernt. In der Schweiz wird in den kommenden Jahren über eine Milliarde dafür aufgewendet, die Anlagen aufzurüsten. Aber ist es nicht irgendwie "bireweich", dass wir Urin und Fäkalien vermischen, dem ganzen eine Menge Wasser zufügen und die einzelnen Stoffe dann wieder versuchen zu extrahieren?

Urin und Fäkalien früher trennen

Im Projekt Waterhub der EAWAG werden die Ströme getrennt: aus leicht verschmutztem Wasser, wie Duschwasser, wird Frischwasser gewonnen, aus Urin entstehen Nährstoffe für Pflanzen und aus Fäkalien werden Pellets zur Energiegewinnung hergestellt. 
Wir arbeiten  und forschen schon lange an der Trennung von Urin und Fäkalien zu einem frühen Zeitpunkt, also am besten bereits auf einer Trenntoilette. Denn in der relativ kleinen Menge Urin im häuslichen Abwasser stecken rund 50-90% der Nährstoffe, die sonst mit viel (Trink)Wasser verdünnt zu Kläranlage geschwemmt werden und dort aufwändig entfernt oder recycliert werden müssen. Im Experimentalgebäude Nest achten wir sehr genau darauf, dass nicht nur Wasser und Nährstoffe recycliert, sondern unerwünschte oder schädliche Stoffe sowie Krankheitserreger sicher eliminiert bzw. unschädlich gemacht werden. 
Andri Bryner, EAWAG

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In vielen Gegenden der Welt ist aber noch nicht einmal ein herkömmliches Reinigungssystem Realität. Gemäss einem SRF-Beitrag haben zweieinhalb Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer adäquaten Toilette. Immerhin besteht dort die Chance gleich von Anfang an auf eine wasserlose Toilette zu setzen. Zum Beispiel eine Nanomembran Toilette. In Genf gibt es übrigens eine Siedlung mit einer Komposttoilette. Dort fragte ich mich allerdings, ob die mit sämtlichen Rückständen gut klarkommt.

Was wir für eine bessere Abwasserqualität tun können:

  • Unverarbeitete Lebensmittel zu uns nehmen, keine Süssstoffe oder künstlich gesüsste Produkte konsumieren
  • Inhaltsstoffe von Medikamenten und Kosmetika prüfen, natürliche Kosmetikprodukte verwenden und bei kleinen Beschwerden Hausmittelchen anwenden
  • Auf die Pille verzichten
  • Biologisch abbaubare Waschmittel oder Geschirrspülmittel benutzen (Duftstoffe, Bleichmittel, Weichspüler usw. vermeiden), natürliche Putzmittel (z.B. Essig) verwenden
  • Keine Fremdkörper ins WC werfen, auch keine Lösungsmittel, Farben, Esswaren usw.​
  • ...

Michèle

Mehr Ungeniessbares:
Giftcoktail unter dem gesetzlichen Grenzwert
Weniger Gas, mehr Schmetterlinge im Bauch
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Fleisch oder Fleisch?

20/4/2018

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem WWF im Rahmen der Kampagne "Schütze die Welt für unsere Kinder. Sie haben keine andere." entstanden. Das Geld, das wir dafür erhalten, investieren wir in die CO2-Kompensation unseres Blogs.
​Der folgende Inhalt entspringt meiner Tastatur und entspricht meiner persönlichen Meinung. 
Mal abgesehen vom Erhalt der Menschheit war Kinder zu bekommen das unnachhaltigste, das wir in den letzten Jahren unternommen haben. Kinder bringen Sonnenschein und Superheldentum in die Bude. Wenn man nicht wahnsinnig gut aufpasst ziehen aber Unmengen von Plastik, Windeln und Mobiliar mit ein. Wir haben uns ausserdem ein Auteli zugetan und jeden Tag wischen wir unter dem Tisch reichlich Essensreste zusammen. Bei den Kindern ist es aber wie bei den Rindern, Hühnern und Schweinen: Ungeachtet der Entscheidung DAFÜR (also für's Elternsein oder Konsumieren von tierischen Produkten), fällt man immer auch eine Entscheidung über das WIE. Und schon wären wir beim eigentlichen Thema:

Es darf nicht nur darum gehen, den Konsum von Fleisch einzuschränken, sondern auch darum, zwischen den verschiedenen Fleischsorten und Haltungssystemen zu unterscheiden. ​
Rind Kalb Bio Weide Beef

Doch was wäre denn das richtige Fleisch? Meine Gedanken dazu:

Jeder regional ausgegebene Franken kreist rund zweieinhalb Mal in der Region, bevor er an einen Grosskonzern geht. Wer regionales Fleisch konsumiert, tut in erster Linie etwas für einen unabhängigen Wirtschaftsstandort. Es gibt Gastronomen, die auf Regionaliät achten und ihr Fleisch sogar bei einem Bauern direkt beziehen, leider aber noch zu wenige. Fragt danach!

Weidefleisch bedeutet weniger Konkurrenz zur menschlichen Ernährung und weniger Futter-Transporte. Ein Bekannter von mir rechnete aus, dass er in einem Jahr für seinen gesamten Betrieb mit siebenundzwanzig verkauften Bio-Weiderindern weniger Treibstoff verbraucht, als ein (1!) One-Way-Ticket im Flugzeug nach Australien. Wenn die Wiesen nicht überbestossen werden, generiert das Weiden ausserdem mehr Hummus und mehr Biodiversität. Vor Allem heisst es aber, dass die Tiere ihr artgerechtes Verhalten ausleben dürfen und solche Tiere sind in der Regel seltener krank.

Erstes Mal weiden from Wigger-Obernau on Vimeo.

Es mag beim Fleisch-Kauf für viele eine untergeordnete Rolle spielen, doch Bio-Futter ist für mich ein zentrales Argument für Bio-Fleisch, denn ein Tier frisst immer mehr Futter, als es Fleisch ergeben kann. In der Produktion von Bio-Futter fällt immerhin keine Umweltbelastung durch chemisch-synthetische Pestitzide an. Bei Fleisch von Bio Suisse Tieren ist auch sicher, dass ihr Futter nicht von in den letzten Jahren gerodeten Regenwaldflächen stammt, dass es nicht mit dem Flugzeug transportiert wurde und ab 2019 stammt es gänzlich aus Europa. 

Auch für jedes Fleisch gibt es eine Saison. Gesteuert wird diese durch die Alpbewirtschaftung, die Milchproduktion und natürliche Gegebenheiten wie die Futterverfügbarkeit oder die Befruchtung. So steigt das Angebot von Rind von Dezember bis Mai, Lamm- und Ziegenfleisch gibt es von Herbst und Frühling viel, Schweinefleisch ist im Winter am besten verfügbar und Freiland-Poulet im Sommerhalbjahr. Saisonal konsumieren heisst immer, dass weniger gegen die Natur gewirtschaftet oder eingelagert werden muss.

Die Geflügelzucht liegt weltweit in den Händen von wenigen Zuchtorganisationen und längst nicht mehr in bäuerlicher Hand. Zwar sind diese Rassen die effizientesten im Eierlegen oder im Fleisch ansetzen pro Kilogramm Futter. Doch ist das das, was unsere künftigen Generationen brauchen? Bräuchten sie nicht vielmehr eine genetisch grosse Bandbreite und eine Verteilung der Macht? Entsprechend würde ich empfehlen, beim Fleischkauf auch auf die Rasse zu achten. Organisationen, die dieses Ziel unterstützen sind zum Beispiel Slow Food, Demeter, Pro Specie Rara oder die Ökotierzucht.  

Denkt nicht zuletzt an die Menschen, die euer Essen produzieren und im Fall von Fleisch, für das Leben der Tiere verantwortlich sind. Würdet ihr Schweine im Stall ohne Auslauf betreuen wollen? Würde es euch glücklich machen, Rinder zu halten, die nie auf die Weide dürfen? Mich nicht! Kauft bei Bauern, die ihr Glück und das ihrer Tiere in die Hand nehmen und macht sie noch glücklicher.

Michèle

Beiträge anderer Blogs findet ihr in den Sozialen Medien unter #forgenerationstocome, unter anderen jenen von Miss Broccoli mit 15 Tipps für ein nachhaltige(re)s Küchenleben.
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Restenlos glücklich

16/4/2018

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Grafik Greenpeace Haltbarkeit
Greenpeace rüttelte mit obiger Grafik vor einem Jahr die Sozialen Netze auf. Die Organisation wollte damit zeigen, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht als Verfallsdatum zu sehen ist. Ich finde, das Bild hat es verdient noch einmal gesehen zu werden.

​Ich vermute, dass niemand von uns absichtlich noch geniessbare Lebensmittel wegschmeisst, sondern dass es den Meisten von euch wie mir geht: wir trennen uns aus Unsicherheit, Unorganisiertheit oder aus Unwissen.

Ist das Ei noch frisch? Was mache ich mit der zweiten Hälfte Granatapfel? Kann ich Rahm tiefkühlen? Wie vermeide ich Gefrierbrand? Was koche ich aus dem Rest Sellerie? Hier setzt das neue Buch von Betty Bossy an. Es ist sehr hübsch gestaltet, gut gegliedert, enthält nützliche Tabellen und liest sich fast wie eine Frauenzeitschrift, nur ohne schlechtes Gewissen. "Restenlos geniessen" schafft es ohne erhobenen Zeigefinger die Lust am Resteverwerten zu wecken. 
restenlos geniessen betty bossy inhalt
Fast für jeden Tag im Jahr hält es das Buch einen Tipp bereit. Ich bedanke mich für's zur Verfügung stellen.
Restenlos geniessen Betty Bossy Seite mit Salat
restenlos geniessen betty bossy cover
​An dieser Stelle noch ein 356. Tipp von mir, auf den ich gekommen bin, als unser Büebli nach der Speise von zweieinhalb Pommes den Restaurantspielplatz doch interessanter fand als seinen Teller: Genau wie Brot lassen sich auch Pommes aufbacken. 

Pommes aufbacken

Pommes leicht befeuchten und 5 Minuten im Ofen bei 180° kross werden lassen. 
Laut Knigge ist es heutzutage voll in Ordnung Reste aus dem Restaurant mitzunehmen. Nicht zuletzt der Küche gegenüber finde ich es nur fair, alles aufzuessen. Ja, sogar ein paar Kartoffelstäbchen haben das verdient.​

Michèle

Weiterlesen zum Thema:
Auf 1/3 der Autos verzichten oder Reste essen
Da ging etwas schief - kann ich das noch essen

Rezepte zum Thema:
Lasagne
Suppe mit Orange
Altes Brot Sammlung #altesbrotistetwaswert 
Öl von eingelegten Antipasti
Risotto

Michèle

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Verkannte Manager

25/10/2017

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Wenn ich nicht gerade im Mutterschaftsurlaub bin, arbeite ich regelmässig mit Bäuerinnen und Bauern zusammen. Als BWL-erin bin sehr oft beeindruckt, welche Managementaufgaben sie in ihrem Job zu bewältigen haben:
Sie müssen ihre Betriebe regelmässig auf neue Marktentwicklungen und eine ändernde Agrarpolitik ausrichten, entsprechend risikobehaftete Investitionen tätigen, Bauherr sein, einen Maschinenpark verwalten sowie mit Zulieferern und Abnehmern verhandeln. 
Aber auch sozial müssen sie es drauf haben: Sie führen Mitarbeitende, leiten Lernende an und beobachten und versorgen einen Stall voller Tiere.
Dann muss der Hofdüngerfluss und sämtlicher Tierverkehr in einer Datenbank erfasst werden, sichergestellt sein, dass der Tierarzt das Behandlungsjournal ausfüllt, je nach Label ist ein Auslaufjournal und einen Biodiversitätskatalog auszufüllen und für die Steuererklärung eine ordentliche Buchhaltung vorzuweisen. 
Und als ob das nicht reichen würde, fahren sie nebenher noch Postauto, kümmern sich um die Kinder, während die Frau auswärts arbeiten geht.
Bei all dem sollten sie stets ihr Image wahren - denn jeder sieht, was sie machen.
Natürlich sind nicht alle top geeignet für diese vielfältigen Aufgaben, aber viele sind es. 
Bauer mit Bienenstöcken
Unsere Bauern - fleissig wie die Bienen

Michèle

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"Die Tricks der Lebensmittelindustrie"

25/9/2017

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Die ZDF-Sendung mit diesem Titel musste ich vergangenen Winter natürlich unbedingt schauen. Fazit zur Sendung: Wenig überraschendes und trotz Staatsfernsehen ziemlich reisserisch. Folgende Tricks sind dennoch bei mir hängen geblieben und ich achte auch heute noch darauf beim Einkaufen:

Der Umfruchtungstrick

Fruitbars und Müsliriegel werden hauptsächlich aus günstigen Früchten wie Rosinen oder Apfelstückchen gemacht, jedoch mit teuren Früchten, wie roten Beeren oder Tropenfrüchten, von denen es nur ganz wenig drin hat, beworben. Nur der genaue Blick auf die Zutaten lässt uns diesen Schwindel entlarven.

Der Light-Trick

Um dem Essen die Kalorien auszutreiben, werden Bindemittel, Aroma, Farbe und viel Wasser eingesetzt. Besonders böse: Bei Light-Produkten wird Fett häufig durch andere Nährstoffe ersetzt. So haben sie im Endeffekt oft nur marginal weniger Kalorien, machen uns aber schnell wieder hungrig.

Der Hochdrucktrick

Smoothies 30 Tage haltbar machen mit Hochdurck? Hitze vernichtet nicht nur Mikroben sondern auch Vitamine. Stattdessen können Bakterien und Pilze Druck nicht standhalten, Vitamine jedoch schon. Es handelt sich hier um einen physikalischen Prozess. Warum also nicht?

Michèle

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Kein Trick und trotzdem lohnt sich beim IPA Bier von Doldensud ein Blick auf die Rückseite.
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Teufelskreis Überdüngung

17/9/2017

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Als ich noch wenig über Bio wusste, dachte ich dabei vor allem an die Themen "wenig Zusatzstoffe" und "ohne Pestizide". In den letzten Jahren wurde mir bewusst, dass auch der Verzicht auf Kunstdünger dazugehört.
Unsere Nahrung kann nur auf einem reichen Boden wachsen. Jede Ernte entzieht dem Boden unter anderem Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Diese Nährstoffe müssen ersetzt werden.

Der richtige Einsatz von Dünger ist eine grosse Herausforderung. Zwar steigen mit viel Dünger die Erträge. Jedoch entziehen diese höheren Erträge dem Boden auch mehr N, P und K. Das heisst, es braucht für die nächste Saat bereits ein klein wenig mehr Dünger. Und schon befindet man sich in einem Teufelskreis: Der Boden degradiert, d.h. seine Fruchtbarkeit nimmt ab, organische Substanz geht verloren. Ein degradierter Boden kann gelöste Nährstoffe schlechter binden und speichern. Das führt dazu, dass die ausgebrachten Nährstoffe mit dem Bodenwasser ausgewaschen werden. So ist es auch wenig überraschend, wenn es in Gewässern zu einem Übermass an Düngern kommt.

Degradierte Böden sind vor allem auf der Südhalbkugel ein Problem. Und durch den Zukauf von synthetischem Dünger begeben sich die ärmeren Gebiete zudem in eine Abhängigkeit von Agrokonzernen.
Für den Erhalt von Humus sollten statt Kunstdünger der Anbau von Hülsenfrüchten, Kompost, tierische Dünger, Agroforstwirtschaft und Gründüngung berücksichtigt werden (Quelle: WWF). Eine Düngung also, wie sie auch in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt wird.
Falscher Düngereinsatz lässt aber nicht nur Böden verarmen, er sorgt auch für eine Anreicherung von Klimagasen.
Pro Tonne des zur Herstellung von Stickstoffdünger benötigten Ammoniaks gelangen circa fünf Tonnen CO2 wieder in die Atmosphäre. Hinzu kommt, dass jede Anwendung des Düngers auf den Feldern unvermeidlich Lachgas freisetzt: Laut dem Europäischen Stickstoffassessment entweichen pro 100 Tonnen Dünger zwei bis fünf Tonnen Lachgas.  
​Quelle: Die Kuh ist kein Klima-Killer, Anita Idel
Die Wirkung von Lachgas ist für unser Klima 295 Mal schädlicher als CO2!
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Mein Aufruf im Rahmen der Blogparade des WWFs lautet also: Kaufe Südfrüchte in Bio-Qualität, am besten mit der Knospe, denn die verbietet Flugimporte.
Was tut ihr #forgenerationstocome ?

Michèle

Beitrag geändert am 21.9.17
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Schweineleben

21/8/2017

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Letze Woche war in etlichen Schweizer Briefkästen ein grünes Heftli zu finden, das auf der Titelseite die Werbung eines Detailhändlers mit herzigen Säuli anprangert. Es ist nicht das erste Mal, dass wir solche Post erhalten und irgendwie stimmt sie doch nachdenklich... Sicher ist: beide, das Heft und die Werbung, zeigen Extreme; Momentaufnahmen, die nicht für die breite Masse gelten (und ja, es sind Massen, fast 1,5 Mio.Schweine auf 8,3 Millionen Menschen im Jahr 2016, davon etwa 2% Bio-Schweine).

Bei einem Spaziergang mit meinen Schwestern zu einem Bio-Betrieb in Baselland wurde mir bewusst, dass die Erwartungen bezüglich "Bio-Schweinehaltung" sehr unterschiedlich sind.

Geregelt ist: Bio-Schweine haben ab der vierten Lebenswoche Auslauf. Ferkel werden mindestens sechs Wochen lang von der Mutter gesäugt. Danach steht den Mutterschweinen ein Wühlareal und Beschäftigungsmaterial zur Verfügung. Die prophylaktische Gabe von Antibiotika ist verboten. Die Mastschweine werden in Gruppen gehalten, wobei jedem Tier 0,65 m2 Laufhof zur Verfügung stehen.

Obwohl viele Mutterschweine eine Weide haben, ist die nicht Pflicht für Bio-Schweine. Bio-Futter und das Zufüttern von Raufutter ist hingegen vorgeschrieben. Wenn man bedenkt, wie viel Kraftfutter, wie Mais, Gerste oder Soja produziert und zu einem beachtlichen Anteil importiert wird, ist dessen Produktion für mich auch ein wichtiger Punkt. Nicht zuletzt deshalb, ist "Bio" für mich persönlich beim Einkaufen das Mindeste. Ab und zu bestelle ich mir auch Alp- oder Weideschwein. Wer jetzt denkt, dass man Weide generell vorschreiben sollte, dem möchte ich mit folgendem Bild, das ich vorletzte Woche auf einer Alp geknipst habe, antworten:
Weide Alpschwein
Sollten alle Schweine in Schweiz Weide geniessen, müssten wir den Konsum nicht nur erheblich, sondern drastisch reduzieren.

Michèle

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Die besten Geschenke zur Geburt

24/7/2017

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Wer ein Kind bekommt, hält das grösste Geschenk bereits in den Armen. Hinzu kommen viele liebevoll ausgesuchte Geschenke von Verwandten und Freunden. Zur Geburt unseres Maitelis haben wir von Ilona ein kuschelweiches Tuch aus Bio-Bambus bekommen - wenn es aus der Wäsche kommt, ist es immer sofort wieder im Einsatz; zum Beispiel als Schutz beim Stillen, als Decke, als Schal oder als Spucktuch. ​
Geschenke zur Geburt. Tuch aus Bambus und weitere Tipps.
Sehr praktisch sind auch Windeln, Gutscheine oder Geld. Letzteres haben wir sofort auf ein Kinderkonto eingezahlt.
Aus Erfahrung kann ich euch versichern, dass es ein sehr liebevolles, nachhaltiges und praktisches Geschenk ist, der gewachsenen Familie ein Abendessen mit- bzw. vorbeizubringen. Meine ehemaligen Mitbewohner haben uns zum Beispiel einen Auflauf, eine Lasagne und Buchweizen-Crèpes vorbei gebracht. Freunde aus Zürich sind mit Risotto und Pouletschenkeln angereist. Und auch unsere Eltern haben uns bekocht. In den Niederlanden ist das anscheinend eine Selbstverständlichkeit, da gibt es sogar ein Programm für diesen Zweck: www.mealtrain.com. ​
mealtrain - organize meals for a friend after a birth, surgery or illness
Mealtrain: Organisiere Malzeiten für einen Freund, nach der Geburt, einer Operation oder bei Krankheit
Wenn ihr also bald mal Gotti, Onkel oder Grossmutter werdet, möchte ich euch sehr ans Herz legen euch in die Küche zu stellen. Vielleicht lasst ihr Blähendes sowie Salbei und Minze im Sinne eines guten Stillstarts besser weg.

​Inspiration bieten wir euch wie immer gerne...
  • Blinis - Buchweizenküchlein
  • Teigwarenauflauf mit schwarzen Oliven
  • Hackbraten
  • Schmortopf mit Poulet
  • Pizza con verdure
  • Rösti
  • Brotauflauf
  • Lasagne
  • Kraftsuppe

Michèle

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Europas Alternativen zu Reis

11/6/2017

2 Kommentare

 
Regionalität wird viel beredet und mehr als zwei Drittel der Bevölkerung geben an, beim Kauf darauf zu achten. Oft vergessen wir dabei, dass auch Reis einen laaaaangen Weg hinter sich hat. In Italien werden Spezialitäten wie Risotto oder schwarzer Reis zwar angebaut und wenn sich das Wetter weiter so entwickelt, können wir in den Voralpen bald Reispaddies anlegen, aber selbst die könnten den Reis-Hunger bei weitem nicht stillen. Dabei gibt es durchaus heimische Alternativen, die Abwechslung auf den Teller bringen.
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Kernotto oder Gerstotto

Statt mit Risotto lassen sich die meisten Risotto-Gerichte mit Gerste oder Dinkel kochen (Rezept für Gerstotto mit Feta). Im Baselbiet ist dies eine Tradition, die derzeit wieder Aufschwung erfährt. Hier eine Variante mit buntem Mangold und Rauchwürstli vom Bio-Hof in Oltingen:
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Grünkern

Es handelt sich dabei um die halbreife Form des Dinkels. Gegessen wurde er früher aus Angst vor Ernteausfällen bei Schlechtwetterperioden. Mein Sohn hat den Grünkern im Tagi kennen und lieben gelernt und mich gebeten auch zu Hause Grünkern zu kochen. Leider ist er gar nicht so leicht zu finden.

Schrot / Graupen

Die ganzen Körner von Emmer, Dinkel und Weizen lassen sich gut für Wok-Gerichte verwenden. Damit es schneller geht, könnt ihr die Körner vor dem Kochen einlegen oder auch im Dampfkochtopf vorgaren. 

Hirse

Bei der Hirse ist der Trick, sie vor der Zubereitung heiss abzuwaschen - so entfernt man die Bitterstoffe aus der Hülle. Hirse macht schön und eignet sich als Beilage zu Eintöpfen und Fleischgerichten mit Sauce. Aber man kann auch mal Hirseköpfli für ein gesundes Zvieri daraus zubereiten.

Couscous

Couscous-Salat ersetzt bei mir den Reis-Salat. Taboulé ist eine tolle Beilage an heissen Tagen, denn dann macht sich ein Temperaturgefälle auf dem Teller besonders gut.
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Haferflocken

Reisflocken kommen als Superfood immer öfter auf den Tisch - dabei sind Haferflocken gesund wie kaum ein anders Getreide und erst noch spottgünstig.
Habt ihr noch mehr Ideen, wie man mehr heimische Kohlenhydrate in den Speiseplan einbauen kann?

Michèle

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