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Adventskalender Tür 11: Nüsse für das Weihnachtsgebäck

11/12/2018

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Wir dürfen in diesem Jahr Teil von einem Blog-Adventskalender zum Thema Nachhaltigkeit und Minimalismus sein. 14 Blogger und Bloggerinnen schreiben 24 Beiträge mit interessanten und inspirierenden Ideen rund um Weihnachten.  Hinter dem Türchen Nummer 11 stecken wir :-)
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Mandeln, Haselnüsse, Baumnüsse aus nachhaltiger Produktion. Woher kommen Nüsse? Biologisch und faire Nüsse. Walnüsse. Nachhaltiger Blogadeventskalender.
Zur Zeit wird viel gebacken. Dabei werden sehr oft Nüsse wie Mandeln, Haselnüsse oder Baumnüsse eingesetzt. Auch sonst sind Nüsse gerade sehr im Trend ob als Topping auf dem Müsli oder dem Salat oder als verganer Milchersatz.
Doch woher kommen eigentlich diese Nüsse? 
Viele Produkte verwenden wir im Alltag ohne uns gross Gedanken zu machen woher sie kommen und wie sie produziert werden. Wir möchten dieses Kalendertürchen dazu nutzen um euch einige Gedanken zum Thema Nüsse mit auf den Weg zu geben. 

Mandeln
Mandel wachsen nicht bei uns. Über 80 % der Mandeln stammen aus Kalifornien, ein kleiner Teil auch aus Spanien. Die Anbauregion  in den USA leidet seit einigen Jahren unter einer Dürre und für die Mandelproduktion wird viel Wasser benötigt.  Für 1 Kg Mandeln aus Kalifornien werden rund 10'000 Liter Wasser verbraucht. Zudem wachsen die Mandeln in grossen Monokulturen. 

Haselnüsse
Der grösste Teil der Haselnüsse wird in der Türkei produziert. Immer wieder stehen die Arbeitsbedingungen in der Region Samsun, aus der die Haselnüsse kommen, in der Kritik. Wanderarbeiter, oft Kurden und Kinder schuften und hausen unter extrem schlechten Bedingungen. Kein Zugang zu sauberem Trinkwasser und Arbeitsunfälle an den steilen Hängen erschweren die Situation für die Arbeiter noch zusätzlich. 

Baumnüsse
Baumnüsse kommen zu einem grossen Teil aus Chile oder den USA. Auch da steht der Anbau in den Monokulturen in der Kritik wo viel chemisch-synthetische Mittel eingesetzt werden. Wer den Film More than Honey gesehen hat, der weiss was das für die Insekten bedeutet. 

Kann man also gar keine Weihnachtsguetzli ohne Beigeschmack geniessen?

Bei Mandeln empfiehlt es sich darauf zu achten, dass man Bio-Mandeln kauft.  Die benötigen zwar auch Wasser für den Anbau, aber chemisch-synthetische Mittel sind verboten und die Förderung der Biodiversität ist zentral.

Baumnüsse und Haselnüsse würden eigentlich auch bei uns wachsen. Die Produktion wäre klimatisch gut möglich auch wenn zum Teil Ausfälle wegen Frost zu beklagen sind. Der Preis ist aber das Hauptproblem. Die Pflege der Nussbäume, die Ernte und auch die Trocknung sind sehr aufwändig, einheimische Betriebe können da mit den Weltmarktpreisen kaum mithalten. Der Bestand der Baumnussbäume in der Schweiz ist in den letzten 50 Jahren deshalb um rund 75 % zurückgegangen. 

Trotzdem kann man einheimische Nüsse kaufen oder selber sammeln. Bei vielen Nussbäumen wird nicht geerntet, vielleicht findet ihr nächsten Herbst einen solchen Baum in eurer Nachbarschaft? Schaut mal unter www.mundraub.org. 
Weitere Bezugsadressen in der Schweiz:
​- Haselnüsse vom Biohof, konventionelle Haselnüsse vom Hof
- Bio Baumnüsse 

Gestern hat Miri von thesoulfoodtraveller.com über Nachhaltige Kleidung und Wissenswertes über Stoffe und faire Produktion geschrieben  (Türchen Nummer 10).
Morgen schreibt Cordula von www. wiressenpflanzen.de über nachhaltige Geschenkverpackungen und nachhaltigen Weihnachtsschmuck (Türchen Nummer 12).
Schaut auch bei diesen Türchen vorbei!

Alle 24 Türchen in der Übersicht findet ihr bei thesoulfoodtraveller.com
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*Dieser Beitrag enthält Werbung für Marken oder Produkte, die wir gut finden und besten Gewissens empfehlen können. Wir erhalten keine Vergütung in Form von Geld oder Produkten für die Nennung dieser.   

Ilona

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Ausflug zum Nachmachen: Stedtli Liestal und MUSEUM.BL

2/12/2018

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Wochenmärkte vereinen den Charme von Stadt und Land. Aus der Ferne sehen sie alle gleich aus, aus der Nähe erst, fühlen und schmecken wir die Unterschiede. Ein Grund für mich, sie alle zu besuchen. Gestern waren wir in Liestal, wo sich der Genussmarkt über die Rathausstrasse erstreckt. Mit Wildschweinwurst und Minestrone im Bauch und einer Flasche Wein und Rebberg-Pfirsich-Konfi von Domaine Chiquet im Sack gingen wir ein paar Schritte weiter zum MUSEUM.BL.*
"Das Schwein. Sympathisch, schlau und lecker." heisst die aktuelle Ausstellung. Mit dem Familienpass bekommen wir zum halben Preis Einlass ins Museum. Die Kassiererin reicht den Kindern je ein Tütchen mit einer Wursthülle und uns eine hübsche, in Metzger-Papier eingewickelte, Broschüre.

Auf weiche, warme Schweinekissen gekuschelt, sehen wir im Film das Wunder der Geburt. Wir hören ein Lied darüber, dass jedes Säuli seine eigene Zitze hat. Wir schauen uns ein Schwein von Innen an und lesen gut in Szene gesetzte Plakate. Dazwischen beantworten wir die Fragen in der Broschüre und testen so, welcher Ethik-Typ wir sind. Wir lernen über das Verhalten der Schweine, bringen die Geräuschwerkstatt zum Grunzen und tummeln uns im Wühlareal. Weiter geht es im Schweinetransport bis zur Schlachtung. Gewurstet wird im Museum mit Papier, wo jede Farbe für eine Zutat steht. Die Statistik serviert man uns zuletzt und zwar auf dem Grill. 
Wir verweilen fast zwei Stunden im ersten Stock und bleiben währenddessen allein im Museum. Zwei Stunden, in denen wir den Weihnachtstrubel draussen lassen, und trotzdem Gross wie Klein auf ihre Kosten kommen. Keine Zeit oder der Weg ist zu weit? Dann empfehle ich euch den Museums-Blog.

Am nächsten Samstag, dem 8.12.18 ist im Stedtli dann Weihnachtsmarkt, ab dem 15.12.18 gibt es samstags wieder Genussmärkte.

Michèle

*Dieser Beitrag enthält Werbung für Marken, Produkte oder Restaurants, die wir gut finden und besten Gewissens empfehlen können. Wir erhalten keine Vergütung in Form von Geld oder Produkten für die Nennung dieser.   ​
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Höfe in der Region Zürich

29/10/2018

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Bauernhöfe sind immer einen Ausflug wert; ob zum Einkaufen oder um mit Kindern Tiere und Traktoren zu bestaunen. Auch in und um Städte findet man in der Schweiz viele spannende Bauernbetriebe. 
Riedenholzhof, Zürich Seebach
Riedenholzhof Zürich Seebach Büffel auf der Weide. Biohof, Hofladen, Beeren selber Pflücken Region Zürich.
Riedenholzhof Zürich Seebach Büffelkuh im Stall . Biohof, Hofladen, Beeren selber Pflücken Region Zürich.
Riedenholzhof Zürich Seebach Büffelkuh im Stall . Biohof, Hofladen, Beeren selber Pflücken Region Zürich. Direktvermarktung Milchautomat. Büffelmilchprodukte
Biohof mit Büffeln und einem schönen Hofladen in Zürich Seebach. Der Büffel-Camambert aus dem Hofladen ist sehr zu empfehlen. Im Sommer kann man Himbeeren und Heidelbeeren selber pflücken. Flasche für den Milchautomat nicht vergessen. 
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Stockengut, Kilchberg
Stockengut Kilchberg. Höfe in der Region Zürich. Hofladen, Spielplatz, Hühner, Eier, Traktor.
Stockengut Kilchberg. Höfe in der Region Zürich. Hofladen, Spielplatz, Hühner, Eier, Traktor.
Stockengut Kilchberg. Höfe in der Region Zürich. Hofladen, Spielplatz, Hühner, Eier, Traktor.
Grosser Gutsbetrieb der Gemeinde Kilchberg mit einem neuen schönen Hofladen und einem Spielplatz für Kinder (mit Traktor). Kaninchen und Hühner können gleich neben dem Hofladen beobachtet werden. Öffentliche Toiletten  und Milchautomat. 
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Waidhof, Zürich Seebach
Weidhof Zürich Seebach, Biohof, Höfe in der Region Zürich, Hofladen, Milchautomat, Schweine, Hühner, Kühe, Bauernhof
Weidhof Zürich Seebach, Biohof, Höfe in der Region Zürich, Hofladen, Milchautomat, Schweine, Hühner, Kühe, Bauernhof
Weidhof Zürich Seebach, Biohof, Höfe in der Region Zürich, Hofladen, Milchautomat, Schweine, Hühner, Kühe, Bauernhof
Biohof der Stadt Zürich. Milch, Kartoffeln, Eier, Öl, Honig und weitere Produkte können 24h am Tag bezogen werden. Gleich beim Hofladen kann man die Milchkühe, die Mastschweine, die Legehennen und ganz viele Schwalben beobachten. Es wird zudem Feuerholz und Heu und Stroh für Kleintiere verkauft. 
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Fondlihof, Dietikon
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Im Hofladen findet man nicht nur Produkte vom Hof, sondern auch vieles weitere was man so zum Leben braucht. Die Weiderinder dürften inzwischen wieder von der Alp zurückgekehrt sein. Die Bio-Bauern brüten hier  ihre eigenen Bibeli einer seltenen Rasse. Wer will kann sich auch in der Gartenkooperative ortoloco engagieren. 
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Herterenhof, Wettingen
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Diverse Kleintiere, Pferde, Schweine und Bio Weide Rinder findet man auf diesem Hügel bei Wettingen, der schon allein wegen des alten, wunderschönen Bauernhauses ein Ausflug wert ist. Im Hofladen gibt es im Herbst Äpfel, Gartengemüse und Rindfleisch. Grüsst die sympathischen Betreiber von Michèle.
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Villiger, Oberwil-Lieli
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Der Hof von Villigers hat viele Standbeine: Eier, Ackerfrüchte, Milch und Rinder. Im Hofladen findet man immer mal wieder ein spezielles Ei, das es nicht ins Supermarktregal geschafft hat. Schmecken tut es trotzdem, vor allem nach einem Spaziergang mit Blick auf die Berge.
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Hof Wiesengrund, Oberglatt
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Bei diesem Hof ist nicht nur die Architektur des Stalls im Blockhausstil bemerkenswert. Hier melken die Kälber die Kühe gleich selbst und die übrigen Kühe werden direkt auf der Weide gemolken. Ausserdem kann man hier grosse Feste feiern. Definitiv ein Bauer, der nicht nur isst, was er kennt, sondern über den Gartenhag schaut.
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Schluchtalhof, Wädenswil
Schluchtalhof Wädenswil, Biohof, Höfe in der Region Zürich, Kinderkafi, Hofladen, Stallvisite, Bauernhofbesuch, Hoftiere
Schluchtalhof Wädenswil, Biohof, Höfe in der Region Zürich, Kinderkafi, Hofladen, Stallvisite, Bauernhofbesuch, Hoftiere
Schluchtalhof Wädenswil, Biohof, Höfe in der Region Zürich, Kinderkafi, Hofladen, Stallvisite, Bauernhofbesuch, Hoftiere
Wunderschöner Biohof am Wädenswiler Berg. Hofladen mit Lamm, Rind und Geflügel aber auch Obst usw. Anlässe, Stallvisiten und ein empfehlenswertes Hofkafi mit Kinderprogramm runden das Angebot ab.  Schweine, Schafe, Ziegen, Hühner, Gänse, Enten, Pferde, Rinder und der Hofhund; alles da.
Für alle Bebbis und Baslerinnen: Bauernhöfe in der Region Basel.

Michèle & Ilona

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Insekten: wir brauchen sie!

16/9/2018

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Seit ich geboren wurde, sind bei Fluginsekten gemäss einer Studie aus Deutschland Dreiviertel der fliegenden Biomasse verschwunden. Verantwortlich dafür könnten sein:
  • Überdüngung und der Einsatz von Giften in der Landwirtschaft führen zu artenarmen Produktionsflächen
  • Pestizide und mangelnde Vielfalt in Privatgärten
  • Bebauung
  • Mehr und schneller werdender Verkehr
  • Lichtverschmutzung
  • Klimawandel
Unter insektensterben.ch könnt ihr aktuell eine Petition unterschreiben, die den Bundesrat und das Parlament auffordert, die Ursachen zu erforschen. Es brauche Fakten, um Massnahmen zu ergreifen. Obwohl ich der Meinung bin, dass wir viele Massnahmen schon heute ergreifen können und müssen, ist es wichtig, dem Bundesrat zu zeigen, dass uns das ökologische Gleichgewicht ein grosses Anliegen ist.
Insekten
Vielleicht fragt ihr euch, warum ich so vernarrt bin in Insekten? Daran sind folgende Bücher schuld:
  • "Die Geschichte der Bienen" - der Roman von Maja Lunde spielt im Jetzt, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Sie zeigt uns mit Geschichten, die unter die Haut gehen, subtil und gleichwohl erschütternd die zentrale Rolle der Bienen.
  • "Und sie fliegt doch" - nur wer seine Arbeit liebt, kann so hingebungsvoll darüber schreiben, und David Goulson liebt seine Hummeln. Er gibt uns mit seinem Buch einen Zugang zu einer Welt, die vor unserer Nase im verborgenen liegt.
  • "Wenn der Nagekäfer zweimal klopft" - ebenfalls von Goulson. Das Buch habe ich letztes Jahr schon empfohlen.
Und natürlich ist auch der Film More than Honey nicht ganz unschuldig.
Und wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, so könnten euch auch die Folgenden gefallen:​
  • Bienen und Idole
  • Ein Hotel für Insekten?
  • Pestizide: Giftige Exporte
  • Giftcocktail - unter dem gesetzlichen Grenzwert
  • Biodiversität im Baselbiet
  • Tolle Knolle - wächst aber auch mit Gift nicht viel besser
  • Hopfen und Malz vergiftet
  • Sikkation - chemisch ausgetrocknet
  • Pestizide: Giftige Exporte

Michèle

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Das Wunder von Mals

31/8/2018

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Eben drehte ich mit meinem Maiteli noch eine Runde mit dem Buggy. Im Fenster unseres Quartierladens entdeckte ich ein Plakat, das für "Die Kraft der Lokalen - Filme und Gespräche über die Welt von morgen" warb. 
Am 4. September zeigen die Umwelttage Basel "Das Wunder von Mals" openair im Schützenmattpark. Irgendwie klingelte es da bei mir. Aaah genau, Mals, ein Dorf im Vinschgau, dessen Bewohner sich gegen die Apfelmonokultur und die damit verbundene Pestizidflut wehrten. Ich werde mir den Film sicher ansehen - wer noch?

Das Wunder von Mals - Offizieller Trailer from Alexander Schiebel on Vimeo.


​Pestizide sind nicht nur in Mals ein Thema, sondern auch in der schweizerischen Politik. Aber der Bundesrat hat den Film - so wie wir - anscheinend noch nicht gesehen. Denn er traut sich trotz hohem Zuspruch* von 68% für die Trinkwasser-Initiative und 72% für die Initiative für eine Schweiz ohne Pestizide beide Initiativen ohne Gegenvorschlag vor's Volk zu bringen.

Wir bedauern das. Wieso? Die Initiativen, die wohl 2019 zur Abstimmung vorgelegt werden, gehen sehr weit und die Agrar- resp. Chemie-Lobby dagegen wird stark sein. Die extremen Positionen der Initianten und der Gegner sind so nicht vereinbar. Ein gut schweizerischer Kompromiss oder eben ein Gegenvorschlag hätte das Thema Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft seriös aufnehmen können. Die Agrarpolitik 22+ ist aus unserer Sicht nicht enkeltauglich. Nun braucht es ein Wunder, um die goldene Mitte zu finden.
*Tamedia-Umfrage bei 14'900 Personen

Ilona & Michèle

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Überproduktion - weil wir es so wollen

10/8/2018

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Tomaten Überproduktion Schweiz 2018. Lebensmittelverschwendung, Food Waste, Tomaten vor der Biogasanlage retten.
Quelle 20min.ch vom 29.06.2018: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/30-Tonnen-Bio-Tomaten-sollen-vernichtet-werden-16713193

​In diesem Sommer war die Überproduktion von Gemüse in der Schweiz mehrmals in den Schlagzeilen.
Wegen dem warmen, wüchsigen Wetter wuchs das Gemüse schneller als es verkauft werden konnte.
Die Empörung war gross und an verschiedenen Orten wurde überzähliges Gemüse günstig abgegeben (zum Beispiel vom Verein Grassrooted in Zürich).

Ich bin natürlich auch empört, dass so viel Gemüse weggeschmissen wird, alle die hier schon etwas länger mitlesen, wissen, dass mir das Thema Food Waste sehr am Herzen liegt.
Man muss allerdings auch sagen, dass abseits der Medien wöchentlich in der Schweiz Gemüse vernichtet wird. Der Grund dafür ist, dass die Produzenten immer etwas zu viel produzieren müssen, damit sie bei Ausfällen ihre Lieferverträge einhalten können. Auch wegen kleinen Qualitätsmängeln werden regelmässig grössere Chargen kompostiert oder vergast.

Dieses Jahr war die Wettersituation zwar speziell, aber der wahre Grund hinter den Lebensmittelabfällen sind die hohen Anforderungen vom Detailhandel und von uns Konsumenten.
Jede Sorte Salat oder jede Tomatensorte muss in makellosem Zustand, ohne Unterbruch immer in der gesamten Schweiz verfügbar sein - Gemüse ist aber ein Naturprodukt und die Natur produziert nicht immer nach Plan.

Überschüsse den Bauern abkaufen ist zwar gut, noch besser wäre es aber, dass man den Bauern immer die gesamte Ware abnimmt (mehr dazu im Blogartikel Solidarische Landwirtschaft) oder wenn man auf dem Markt oder direkt beim Produzenten einkauft und auch Ware mit kleinen Makeln akzeptiert.

Auch darf man nicht vergessen, dass immer noch fast 50% der Lebensmittelabfälle in den privaten Haushalten, also bei uns zu Hause, anfallen.
Tomate im Gewächshaus. Überproduktion von Sommergemüse. Food Waste Lebensmittelverschwendung, Tomatenschwemme
Alle, die einen Garten haben, kennen vielleicht die saisonalen Überschüsse auch. Hier einige Rezepte von uns mit Sommergemüse:
  • Ketchup
  • Risotto mit Tomaten und Zucchini
  • Zucchinicake mit Schokolade
  • Zucchinitaler
  • Glasnudelsalat mit grünem aus dem Garten
  • Kalte Gurkensuppe
  • Pilz-Gurken-Gulasch
  • Indische Aubergine mit Joghurtsauce
  • Gefüllte Auberginen Calabrese

Weitere Tipps zur Verwertung von überschüssigen Lebensmitteln findet ihr in der Kategorie Reste.

Ilona

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Die Milch kommt aus dem Supermarkt, oder?

27/7/2018

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Bauernhof in der Schweiz mit Wiesen, Acker und Kühen. Konsumenten wissen wenig über Landwirtschaft.
Studien in den letzten Jahren haben gezeigt, dass die Bevölkerung immer weniger über die Landwirtschaft und Lebensmittel weiss. Eine Umfrage* 2017 in den USA ergab, dass 7% der Befragten glaubte, dass Schokoladenmilch von braunen Kühen kommt.
Ganz so gross scheint das Unwissen in der Schweiz nicht zu sein- hoffe ich zumindest! Aber auch hierzulande wissen viele Menschen nicht wie lange ein Poulet lebt bis es geschlachtet wird (konventionell ca. 40 Tage**) oder wann Fenchel Saison hat (Mai-November***).

Die meisten Menschen haben zur Landwirtschaft kaum mehr einen Bezug und kennen Bauernhöfe nur noch von Ausflügen oder aus der Werbung.
Diese Distanz führt dazu, dass auch das Verständnis der Konsumenten und Konsumentinnen für die Landwirtschaft fehlt. Die Konsumenten wollen zum Beispiel keine Pestizide****. Auf ihr makelloses und günstiges Gemüse möchten sie dann aber doch nicht verzichten und auch die Massentierhaltung stösst immer mehr auf Kritik, aber das Bio-Weide-Fleisch ist dann doch zu teuer für auf den Grill.

Die Landwirtschaftspolitik geht uns alle an, weil Essen halt lebenswichtig ist. Ich finde es deshalb zentral, dass wir Konsumenten und Konsumentinnen den Bezug zur Lebensmittelproduktion nicht verlieren. Am besten tauscht man sich mit den Bauern und Bäuerinnen direkt aus und stellt ihnen Fragen. 

Wann habt ihr zuletzt einen Bauernhof besucht oder mit einer Bäuerin gesprochen?

Hier unsere Tipps:
  • Einkaufen auf einem Hof in der Nähe: Hofsuche unter vomhof.ch, knospehof.ch 
  • Auf einem Betrieb mitarbeiten und in einem Abo Produkte beziehen: solidarische Landwirtschaft
  • Höfe besuchen: Stallvisite, Blogbeitrag Höfe in der Region Basel
  • ​1. August Brunch auf einem Hof​

*Quelle: Washington Post vom 15.06.2017 
​** Blogbeitrag: Wie alt werden unsere Nutztiere?
*** Blogbeiträge: Was hat eigentlich Saison? Auch Fleisch hat Saison.
**** Blogbeitrag: Trinkwasserinitiative

Ilona

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Farmtable: als Städter Land und Gnuss erleben

20/7/2018

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Frau Janik fragte mich, ob ich Lust hätte, Sie zu einem Farmtable-Essen nach Therwil zu begleiten. Und ob ich die hatte! Die Einladung von Marco, Geniesser, Erfinder und engagierter Organisator von Farmtable, nahmen wir daher gerne an. Achtung, hier folgt Werbung - für eine echt feine Sache...
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Empfangen wurden wir mit Schaumwein, Sellerie Tacos und einer klaren Tomatensuppe. Ich muss unbedingt herausfinden, wie man dieses Süppchen macht - das Aroma war so intensiv, wie ich es nur kenne, wenn ich meine Nase direkt in eine Pflanze stecke.
Gemüsegärtnerin Nicole vom Birsmattehof
Essen auf dem Feld
Tomaten im Gewächshaus
5 Themen 5 Gänge Menu von Pascal Steffen
Nicole vom Hof führte uns ins Gewächshaus und erzählte von Schädlingen, die von selber kommen, und Nützlingen, die sie mit der Post bekommt, um die Schädlinge natürlich in Schach zu halten. Das Gemüseabo des Birsmattehof ist in Basel bekannt. Fast 3'000 sind es heute. Ich selber kaufe ihr Bio-Gemüse oft in der Markthalle oder auf dem Matthäusmarkt.
Danach ging es mit dem Traktoranhänger an Hühnern und Mutterkühen vorbei zum Salatfeld, wo uns ein weiss gedeckter Tisch erwartete.  
Blumenkohl auf Stundenei by Pascal Steffen
Zwanzig Gäste liessen sich auf den bequemen Stühlen nieder und Pascal Steffen vom Restaurant roots tischte auf. Der Erste gang war dem Ei gewidmet, begleitet von Pulled Suppenhuhn im Salatblatt. Unsere zusammengewürfelte Runde bediente sich von den Platten und kam schnell ins Gespräch. Am Tisch kannte ich schon vier Leute und beim zweiten Gang, geräuchete Forelle und Randen mit Forellenkaviar, war klar, dass ich vier weitere um höchstens eine Ecke kannte: Da war der ehemalige Chef von Onkel A., die Tante von meinem Sandkastenfreund F., eine Freundin von M. und eine Geschäftspartnerin von R. Basel ist eben ein Dorf. Zeit für ein Foto von Koch Steffen, der gerade Besuch von ein paar Rindern bekam. 
Pascal Steffen Roots Basel

Es folgten Artischoken, die viele nicht zu mögen glaubten und dann doch alle mochten. ​Die Gespräche plätscherten dahin, die Sonne gab nochmal alles, ein wundervoller Rotwein von La Famiglia Fluhberg wurde eingeschenkt und so machte es auch nichts, dass DAS hier etwas auf sich warten liess: viele Stunde im Ofen gegarte Haxe vom Rind.
Rinderhaxen aus dem Ofen

​Vom Nachtisch hätten wir alle noch mehr gegessen, obwohl längst niemand mehr hungrig war: Erdbeer, Holunder, Milch, oben crèmig, unten knusprig mit eingebautem Temperaturgefälle. 
Das 5-Gang Menu mit Weinbegleitung kostet mit 195 Franken einiges. Ich kann einen Farmtable-Abend dennoch wirklich empfehlen. Das Erlebnis, dort zu Essen, wo das Essen herkommt, werde ich nie mehr vergessen und der Aufwand hinter dem Anlass ist nicht zu unterschätzen. So gesehen rechnet sich das.

Michèle

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Das Ende vom Genuss

16/6/2018

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Bitte um Nachsicht, dass ich heute mit einem ungeniessbaren Thema aufwarte. Aber es ist eben so, wie ein gewisser Herr Beck sagt: Die Mahlzeit endet nicht, wenn man sich vom Tisch erhebt, sondern am nächsten Morgen, wenn man in bester Form aus dem Bett klettert.
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​Und was verdaut wird, landet früher oder später auch in einer Abwasserreinigungsanlage.

Phosphor

Die Ausscheidungsprodukte von Tieren schaffen es immer wieder in die Medien. Denn sie werden als Dünger auf Felder ausgebracht und gelangen, wenn übermässig oder falsch gedüngt wird, ins Grundwasser. Fast seltener, dünkt es mich, macht sich jemand Gedanken über die menschlichen Ausscheidungen. Ich weiss beileibe nicht viel über den menschlichen Stoffwechsel, aber: wir nehmen durch proteinreiche Ernährung und verarbeitete Lebensmittel viel Phosphor auf. Dieser Mineralstoff ist lebensnotwenig, die Reste werden hauptsächlich über den Harn ausgeschieden.
Klärschlamm ist kein Dünger - enthält aber grosse Mengen Phosphor. Heute darf in der Schweiz Klärschlamm nicht mehr als Dünger verwendet werden. Er wird in Kehricht- und Schlammverbrennungsanlagen verbrannt und in Zementwerken als Brennstoff genutzt. (...) Im Klärschlamm sind grosse Mengen Phosphor gebunden, die heute nicht genutzt werden. Die neue Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen (VVEA) verlangt nun, dass spätestens ab 1. Januar 2026 das Phospohr im Abwasser zurückgewonnen werden muss. www.umwelt.sg.ch


​Medikamente und Hormone

Schadstoffe - auch in kleinster Form - sind eine Bedrohung für Wasserlebewesen: Hormonaktive Stoffe können die Fortpflanzung von Fischen, Amphibien und Schnecken beeinflussen und das weitverbreitete Schmerzmittel Diclofenac kann bei Fischen in umweltrelevanten Konzentrationen Nierenschäden verursachen. 
Antibiotika nehmen wir oftmals unbewusst ein! Darauf achte ich, seit mein Apotheker bei meiner Bitte um Halswehlutschtabletten einer bekannten Marke fragte, ob ich denn gegen meinen vermuteten Virus wirklich ein Antibiotikum nehmen wolle.

​Unberechenbar ist vor Allem der Cocktail an Spurenstoffen, mit denen die Abwassereinigungssysteme fertig werden müssen. In herkömmlichen Anlagen werden Mikroverunreinigungen kaum entfernt. In der Schweiz wird in den kommenden Jahren über eine Milliarde dafür aufgewendet, die Anlagen aufzurüsten. Aber ist es nicht irgendwie "bireweich", dass wir Urin und Fäkalien vermischen, dem ganzen eine Menge Wasser zufügen und die einzelnen Stoffe dann wieder versuchen zu extrahieren?

Urin und Fäkalien früher trennen

Im Projekt Waterhub der EAWAG werden die Ströme getrennt: aus leicht verschmutztem Wasser, wie Duschwasser, wird Frischwasser gewonnen, aus Urin entstehen Nährstoffe für Pflanzen und aus Fäkalien werden Pellets zur Energiegewinnung hergestellt. 
Wir arbeiten  und forschen schon lange an der Trennung von Urin und Fäkalien zu einem frühen Zeitpunkt, also am besten bereits auf einer Trenntoilette. Denn in der relativ kleinen Menge Urin im häuslichen Abwasser stecken rund 50-90% der Nährstoffe, die sonst mit viel (Trink)Wasser verdünnt zu Kläranlage geschwemmt werden und dort aufwändig entfernt oder recycliert werden müssen. Im Experimentalgebäude Nest achten wir sehr genau darauf, dass nicht nur Wasser und Nährstoffe recycliert, sondern unerwünschte oder schädliche Stoffe sowie Krankheitserreger sicher eliminiert bzw. unschädlich gemacht werden. 
Andri Bryner, EAWAG

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In vielen Gegenden der Welt ist aber noch nicht einmal ein herkömmliches Reinigungssystem Realität. Gemäss einem SRF-Beitrag haben zweieinhalb Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer adäquaten Toilette. Immerhin besteht dort die Chance gleich von Anfang an auf eine wasserlose Toilette zu setzen. Zum Beispiel eine Nanomembran Toilette. In Genf gibt es übrigens eine Siedlung mit einer Komposttoilette. Dort fragte ich mich allerdings, ob die mit sämtlichen Rückständen gut klarkommt.

Was wir für eine bessere Abwasserqualität tun können:

  • Unverarbeitete Lebensmittel zu uns nehmen, keine Süssstoffe oder künstlich gesüsste Produkte konsumieren
  • Inhaltsstoffe von Medikamenten und Kosmetika prüfen, natürliche Kosmetikprodukte verwenden und bei kleinen Beschwerden Hausmittelchen anwenden
  • Auf die Pille verzichten
  • Biologisch abbaubare Waschmittel oder Geschirrspülmittel benutzen (Duftstoffe, Bleichmittel, Weichspüler usw. vermeiden), natürliche Putzmittel (z.B. Essig) verwenden
  • Keine Fremdkörper ins WC werfen, auch keine Lösungsmittel, Farben, Esswaren usw.​
  • ...

Michèle

Mehr Ungeniessbares:
Giftcoktail unter dem gesetzlichen Grenzwert
Weniger Gas, mehr Schmetterlinge im Bauch
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Ein Hotel für Insekten?

3/5/2018

3 Kommentare

 
Insektenhotel, Nisthilfe für Insekten, Bienenhotels sind eine gute Sache, aber die Insekten brauchen auch einen Lebensraum um leben und fressen zu können.
In den letzten 30 Jahren ist die Biomasse fliegender Insekten gemäss einer Studie in Deutschland um ca. 75% zurückgegangen. Für die Schweiz geht man von ähnlichen Zahlen aus.

Das Bienensterben und seine Folgen wurde im Film More than Honey eindrücklich vorgestellt. Ein Grund für das Sterben der Insekten ist sicher die intensive Landwirtschaft mit chemisch-synthetischen Pestiziden wie zum Beispiel den Neonicotinoiden (mehr dazu hier: Bienen und Idole).

In den letzten Jahren haben deshalb viele Leute im Garten oder auf dem Balkon ein Insektenhotel aufgehängt, damit die wilden Bienen und andere Insekten einen Unterschlupf finden. 

Dies ist zwar grundsätzlich positiv, aber ein Unterschlupf oder ein Nistort bringt nur dann etwas, wenn es für die Insekten auch Futter gibt. Allein ein Insektenhotel aufzuhängen, schützt die Bienen noch nicht. Ein naturnaher Garten mit vielen einheimischen Pflanzen und eine biologische Bewirtschaftung sind eine Voraussetzung, damit die Insekten stressfrei leben können. 
Bienehotel, Insektenhotel, Nisthilfen für Insekten sind wichtig, sie alleine schützen aber die Insekten nicht. Das Insektensterben kann nur aufgehalten werden, wenn man ihren Lebensraum schützt.

Mehr Tipps für naturnahes Gärtnern findet ihr hier: Biologisch gärtnern.
​
Viele gute Informationen zu den Nisthilfen findet man unter www.wildbee.ch. ​

Apropos Bienen, Michèle hat gerade das Buch "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde ausgelesen und ist von diesem Roman sehr begeistert, ich werde das Buch bestimmt auch noch lesen. 

Ilona

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